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Paul und die Klettenhexe


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Paul und die Klettenhexe Komisches, gruseliges altes Gemäuer mit ebenso verwildertem Garten – wo ist Paul mit seiner Mutter da nur hingeraten? Das Grundstück samt Haus ist ein Erbstück einer Tante und Paul darf sogar fortan in eine Schule für hochbegabte Kinder ganz in der Nähe gehen. Doch schon der Start gestaltet sich schwierig. Denn Klarinde, die Klettenhexe, die im Garten auf dem alten Walnussbaum wohnt, fände es toll, Paul als Freund zu haben und setzt sich in den Kopf, fortan mit ihm zur Eliteschule zu gehen. Das geht natürlich grandios schief, denn Klarinde agiert so ganz anders als der brave Paul: emotional, erratisch, unvorhersehbar. Natürlich zieht sie, auch dank ihrer Hexenkünste, sofort die Lehrer und Schüler in ihren Bann und genießt die Aufmerksamkeit. Paul aber leidet schrecklich, denn ihm werden auf einmal Dinge vorgeworfen, die Klarinde verursacht hat. Er will nichts lieber als sie endlich loswerden, doch das gelingt erst, als er in ihr Hexenbuch sieht. Das war ein unerlaubter Schritt über eine Grenze und fortan ist Klarinde verschwunden. Und siehe da: Paul vermisst sie und macht sich Vorwürfe. Er hinterfragt seine Qualitäten als Freund und bemerkt, dass Klarindes ganz andere Art eine Bereicherung für ihn und die Schule war. Doch als Klarinde endlich wieder auftaucht, geht das Chaos für Paul weiter. Ihm droht letzten Endes sogar der Schulverweis, eine unermessliche Katastrophe für den braven Streber. Doch er bekommt, auch für ihn überraschend, die Chance, als Spielführer der Schule an einem Quizwettbewerb teilzunehmen, um den Siegespokal zu erringen. Nicht nur da hat Klarinde heimlich ihre Finger im Spiel, auch während des am Ende hochgradig unfairen Wettkampfs greift sie mehr oder weniger dezent zugunsten Pauls Team ein, sodass Paul den Pokal nach Hause bringen kann und rehabilitiert ist. Wer am Ende denkt, dass Klarinde nun doch eine ganz normale Freundin für Paul werden würde, der hat sich getäuscht: Hexen passen in keine Schubladen. Die Melange von Geschichte und Illustrationen ist gelungen und für ein Lesebuch erfreulich reichhaltig. Für Leseanfänger ist die Geschichte unterhaltsam, zeigt nachvollziehbare Wort- und Sprachspiele und übertreibt es nicht mit Erzähldichte und Spannungsbogen. Aus Sicht von älteren Kindern und Erwachsenen hat das Buch aber erhebliche Schwächen. Denn es bietet gerade keine zufriedenstellende Balance des Gebens und Nehmens in einer Freundschaftsbeziehung, sondern Paul ist von Anfang bis Ende der Leidende, während Klarinde sich in ihrem Unfugsdrang austoben darf, mal stärker, mal schwächer. Ihre angebliche Rücksichtnahme und Einsatz für Paul dienen am Ende doch der Selbstbespaßung, was eine unglaublich deprimierende Botschaft für Kinder ist.

Komisches, gruseliges altes Gemäuer mit ebenso verwildertem Garten – wo ist Paul mit seiner Mutter da nur hingeraten? Das Grundstück samt Haus ist ein Erbstück einer Tante und Paul darf sogar fortan in eine Schule für hochbegabte Kinder ganz in der Nähe gehen. Doch schon der Start gestaltet sich schwierig. Denn Klarinde, die Klettenhexe, die im Garten auf dem alten Walnussbaum wohnt, fände es toll, Paul als Freund zu haben und setzt sich in den Kopf, fortan mit ihm zur Eliteschule zu gehen. Das geht natürlich grandios schief, denn Klarinde agiert so ganz anders als der brave Paul: emotional, erratisch, unvorhersehbar. Natürlich zieht sie, auch dank ihrer Hexenkünste, sofort die Lehrer und Schüler in ihren Bann und genießt die Aufmerksamkeit. Paul aber leidet schrecklich, denn ihm werden auf einmal Dinge vorgeworfen, die Klarinde verursacht hat. Er will nichts lieber als sie endlich loswerden, doch das gelingt erst, als er in ihr Hexenbuch sieht. Das war ein unerlaubter Schritt über eine Grenze und fortan ist Klarinde verschwunden. Und siehe da: Paul vermisst sie und macht sich Vorwürfe. Er hinterfragt seine Qualitäten als Freund und bemerkt, dass Klarindes ganz andere Art eine Bereicherung für ihn und die Schule war. Doch als Klarinde endlich wieder auftaucht, geht das Chaos für Paul weiter. Ihm droht letzten Endes sogar der Schulverweis, eine unermessliche Katastrophe für den braven Streber. Doch er bekommt, auch für ihn überraschend, die Chance, als Spielführer der Schule an einem Quizwettbewerb teilzunehmen, um den Siegespokal zu erringen. Nicht nur da hat Klarinde heimlich ihre Finger im Spiel, auch während des am Ende hochgradig unfairen Wettkampfs greift sie mehr oder weniger dezent zugunsten Pauls Team ein, sodass Paul den Pokal nach Hause bringen kann und rehabilitiert ist. Wer am Ende denkt, dass Klarinde nun doch eine ganz normale Freundin für Paul werden würde, der hat sich getäuscht: Hexen passen in keine Schubladen.

Die Melange von Geschichte und Illustrationen ist gelungen und für ein Lesebuch erfreulich reichhaltig. Für Leseanfänger ist die Geschichte unterhaltsam, zeigt nachvollziehbare Wort- und Sprachspiele und übertreibt es nicht mit Erzähldichte und Spannungsbogen. Aus Sicht von älteren Kindern und Erwachsenen hat das Buch aber erhebliche Schwächen. Denn es bietet gerade keine zufriedenstellende Balance des Gebens und Nehmens in einer Freundschaftsbeziehung, sondern Paul ist von Anfang bis Ende der Leidende, während Klarinde sich in ihrem Unfugsdrang austoben darf, mal stärker, mal schwächer. Ihre angebliche Rücksichtnahme und Einsatz für Paul dienen am Ende doch der Selbstbespaßung, was eine unglaublich deprimierende Botschaft für Kinder ist.

geschrieben am 09.10.2019 | 411 Wörter | 2301 Zeichen

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