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Comanche, Bd. 6: Rote Rebellen


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Rezension von

Frank Drehmel

Rote Rebellen Als Sheriff von Greenstone Falls hat es Red Dust mittlerweile nicht nur zu veritablem Ansehen gebracht, sondern scheint auch viel von seinem frĂŒheren Elan verloren zu haben. Anstatt Vieh zu treiben und sich mit Gesindel aller Art zu messen, sitzt er nun in weißem Hemd und Kragen in einem BĂŒro, macht ab und an Betrunkene dingfest und schlĂ€gt ansonsten die Zeit mit Papierkram tot. Die Gelegenheit, dem tristen Einerlei zu entfliehen, bietet sich, als er bei zwei vollkommen betrunkenen und randalierenden Indianern ein Brosche findet, die mutmaßlich aus einem Massaker an einer Rancher-Familie stammt. Doch bevor er sich der Sache annehmen kann, gilt es zunĂ€chst, den Fotografen Dan Morgan vom Bahnhof abzuholen, dessen Aufgabe es sein soll, Greenstone Falls in ein positives Medien-Licht zu stellen. Auf dem RĂŒckweg vom Bahnhof geraten die MĂ€nner in einen Überfall von rebellierenden Cheyenne auf eine weitere Farm, einen Überfall, der ebenfalls von Red Dusts Chefin, Comanche, aus sicherer Entfernung beobachtet wird. Es gelingt den MĂ€nnern zwar, die Marodeure zu vertreiben, doch Morgan hat Blut geleckt und erwĂ€gt eine Bild-Reportage, die sich um die Indianer drehen soll. Ehe sich Red Dust versieht ist er in einem Konflikt zwischen den weißen Siedlern, der Armee, den friedlichen Cheyenne in ihrem Reservat und aufstĂ€ndischen Indianern, die vor nichts zurĂŒckschrecken. Und als sei das nicht genug schweben Dust und Morgan schließlich in einem zerbrechlichen Fesselballon ĂŒber einem Schlachtfeld, weil sich aus der Luft so exzellente Fotos schießen lassen. Band 6 der Comanche Collectors Edition setzt in inhaltlicher wie visueller keine Ă€hnlich starken Genre-MaßstĂ€be wie die VorgĂ€ngerbĂ€nde. Handlung, Charaktere und Zeichnungen wirken trotz aller Action und BrutalitĂ€t in ihrem Bedienen klassischer Western-Bilder, aber auch dem Einbinden von Technik (Fesselballon, Kanonen) geradezu verspielt und - verglichen mit den vorhergehenden, Ă€ußerst dĂŒsteren Handlungsbögen – fast schon leicht. Dass das Album "dennoch" rundum ĂŒberzeugt, liegt zum einen an der Art und Weise, wie Greg die Story erzĂ€hlt: nicht nur, dass einmal mehr gesellschaftliche Verwerfungen – Reservate, Alkoholismus der Eingeborenen, Rassismus auf Seiten der Weißen – mehr oder weniger explizit benannt werden, auch hat eine Vielzahl unterschiedlichster Charaktere einen Auftritt – darunter die 666-"Helden" -, die trotz ihrer Anzahl jeder fĂŒr sich relativ stark gezeichnet sind und daher selbst neben Red Dust bestehen können. So klar die Story, so hell das Artwork. Diesmal verzichtet Hermann weitgehend darauf, eine visuell dĂŒstere AtmosphĂ€re zu generieren, sondern bedient sich in der Koloration ĂŒberwiegend heller Töne, wobei eines augenfĂ€llig ist: die Uneinheitlichkeit der Darstellung des Himmels und der Wolken gerade zu Beginn des Album, die in einigen Panels durch Tuschstriche umrissen sind und eine relativ flĂ€chige Farbgebung aufweisen, in anderen jedoch aquarellierend mit feinen Farbnuancen direkt koloriert scheinen. Ein gewohnt umfangreicher und informativer redaktioneller Teil, dessen thematischen Schwerpunkt die Schaffens-Jahre 1931 bis 1966 innerhalb des ersten Teils einer Greg-Biographie darstellen, rundet das positive Gesamtbild des vorliegenden Albums ab. Fazit: Verglichen mit den dĂŒsteren VorgĂ€ngerbĂ€nden inhaltlich wie visuell deutlich leichter und abenteuerlicher. Ein erstklassiger Western, der dem Comanche-Fan etwas Zeit zum Luftholen gibt.

Als Sheriff von Greenstone Falls hat es Red Dust mittlerweile nicht nur zu veritablem Ansehen gebracht, sondern scheint auch viel von seinem frĂŒheren Elan verloren zu haben. Anstatt Vieh zu treiben und sich mit Gesindel aller Art zu messen, sitzt er nun in weißem Hemd und Kragen in einem BĂŒro, macht ab und an Betrunkene dingfest und schlĂ€gt ansonsten die Zeit mit Papierkram tot.

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rezensiert seit
Buchtitel
1
18.02.2018
4
18.02.2018
5
18.02.2018

Die Gelegenheit, dem tristen Einerlei zu entfliehen, bietet sich, als er bei zwei vollkommen betrunkenen und randalierenden Indianern ein Brosche findet, die mutmaßlich aus einem Massaker an einer Rancher-Familie stammt. Doch bevor er sich der Sache annehmen kann, gilt es zunĂ€chst, den Fotografen Dan Morgan vom Bahnhof abzuholen, dessen Aufgabe es sein soll, Greenstone Falls in ein positives Medien-Licht zu stellen.

Auf dem RĂŒckweg vom Bahnhof geraten die MĂ€nner in einen Überfall von rebellierenden Cheyenne auf eine weitere Farm, einen Überfall, der ebenfalls von Red Dusts Chefin, Comanche, aus sicherer Entfernung beobachtet wird. Es gelingt den MĂ€nnern zwar, die Marodeure zu vertreiben, doch Morgan hat Blut geleckt und erwĂ€gt eine Bild-Reportage, die sich um die Indianer drehen soll.

Ehe sich Red Dust versieht ist er in einem Konflikt zwischen den weißen Siedlern, der Armee, den friedlichen Cheyenne in ihrem Reservat und aufstĂ€ndischen Indianern, die vor nichts zurĂŒckschrecken. Und als sei das nicht genug schweben Dust und Morgan schließlich in einem zerbrechlichen Fesselballon ĂŒber einem Schlachtfeld, weil sich aus der Luft so exzellente Fotos schießen lassen.

Band 6 der Comanche Collectors Edition setzt in inhaltlicher wie visueller keine Ă€hnlich starken Genre-MaßstĂ€be wie die VorgĂ€ngerbĂ€nde. Handlung, Charaktere und Zeichnungen wirken trotz aller Action und BrutalitĂ€t in ihrem Bedienen klassischer Western-Bilder, aber auch dem Einbinden von Technik (Fesselballon, Kanonen) geradezu verspielt und - verglichen mit den vorhergehenden, Ă€ußerst dĂŒsteren Handlungsbögen – fast schon leicht.

Dass das Album "dennoch" rundum ĂŒberzeugt, liegt zum einen an der Art und Weise, wie Greg die Story erzĂ€hlt: nicht nur, dass einmal mehr gesellschaftliche Verwerfungen – Reservate, Alkoholismus der Eingeborenen, Rassismus auf Seiten der Weißen – mehr oder weniger explizit benannt werden, auch hat eine Vielzahl unterschiedlichster Charaktere einen Auftritt – darunter die 666-"Helden" -, die trotz ihrer Anzahl jeder fĂŒr sich relativ stark gezeichnet sind und daher selbst neben Red Dust bestehen können.

So klar die Story, so hell das Artwork. Diesmal verzichtet Hermann weitgehend darauf, eine visuell dĂŒstere AtmosphĂ€re zu generieren, sondern bedient sich in der Koloration ĂŒberwiegend heller Töne, wobei eines augenfĂ€llig ist: die Uneinheitlichkeit der Darstellung des Himmels und der Wolken gerade zu Beginn des Album, die in einigen Panels durch Tuschstriche umrissen sind und eine relativ flĂ€chige Farbgebung aufweisen, in anderen jedoch aquarellierend mit feinen Farbnuancen direkt koloriert scheinen.

Ein gewohnt umfangreicher und informativer redaktioneller Teil, dessen thematischen Schwerpunkt die Schaffens-Jahre 1931 bis 1966 innerhalb des ersten Teils einer Greg-Biographie darstellen, rundet das positive Gesamtbild des vorliegenden Albums ab.

Fazit: Verglichen mit den dĂŒsteren VorgĂ€ngerbĂ€nden inhaltlich wie visuell deutlich leichter und abenteuerlicher. Ein erstklassiger Western, der dem Comanche-Fan etwas Zeit zum Luftholen gibt.

geschrieben am 08.04.2011 | 492 Wörter | 3005 Zeichen

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