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Disney's Onkel Dagobert - Sein Leben, seine Milliarden: Die Biografie von Don Rosa


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Rezension von

Frank Drehmel

Disney's Onkel Dagobert - Sein Leben, seine Milliarden: Die Biografie von Don Rosa Bevor der amerikanische Zeichner Don Rosa zwischen 1991 und 1993 Onkel Dagoberts ultimative Biografie schrieb und zeichnete, war des Leben des knorrigen, Fantastilliarden schweren Tycoons zwar kein gänzliches Mysterium, aber die Hinweise auf seine Vergangenheit waren so breit und über so viele Comics gestreut, dass es dem normalen Leser schlechterdings unmöglich war, sich ein angemessenes oder gar vollständiges Bild über dessen Werdegang zu machen. Darüber hinaus gab es tatsächlich auch einige weiße Flecken auf der bunten Landkarte seines Lebens, die Don Rosa nicht unerkundet lassen wollte. Und so kann der Leser nun in zwölf Hauptkapiteln und acht Zusatzkapiteln Don Rosa in die Vergangenheit eines der beliebtesten Disney-Charaktere folgen. Die insgesamt zwanzig Kapitel im Einzelnen auch nur zu streifen, würde den Rahmen dieser Rezension sprengen. Von daher soll eine eher allgemein gehaltene Zusammenfassung, die allerdings den Grundgedanken der Geschichte und Geschichten widerspiegelt, genügen. Es beginnt alles in den Hochmooren Schottlands: Dagobert muss als kleiner Sprössling des verarmten Clans der Ducks miterleben, wie die niederträchtigen Nachbarn, die Whiskervilles, seinen Vater, welchem der Verlust des stolzen Stammsitzes „Duckenburgh“ schier das Herz zerreißt, demütigen. Daher beschließt der kleine Dagobert, nachdem er in Glasgow als Schuhputzer seinen ersten Zehner verdient hat, nach Amerika auszuwandern und dort sein Glück zu suchen, um irgendwann das Schloss seiner Väter zurückkaufen zu können. Damit beginnt eine Odyssee, die den jungen Duck rund um den Globus führt, auf den breiten Mississippi, in die Badlands, nach Montana, die Goldfelder Klondikes, nach Transvaal und Australien, wobei er zwischendurch sogar Zeit findet, nach Duckenburgh zurückzukehren. Auf seinen Reisen begegnet er jenen Personen, die später immer wieder seinen Lebensweg kreuzen werden, den Panzerknackern, Klaas Klever, Moneysac oder Gundel Gaukeley. Er gewinnt und er verliert Geld, er hat Glück und wird betrogen, aber am Ende geht er als materiell reichste Ente der Welt aus allen Abenteuern hervor. Doch dieser Reichtum hat seinen Preis: er kostet ihn die Liebe seines Lebens, Nelly. Und so sitzt er als verbitterter, alter, einsamer Mann in seiner Villa Duck und trauert zwischen all dem Gold seinem zerronnen persönlich Glück hinterher, bis .. ja bis sein Neffe Donlad und seine drei Großneffen – Tick, Trick und Track – an die Tür klopfen, ihn aus seiner Lethargie wecken und ihn in einen neuen Lebensabschnitt mitreißen, der noch viele weitere Abenteuer für ihn bereiten halten wird. Viele Künstler haben sich an Disneys Donald Duck und dessen weitläufiger Verwandtschaft versucht, aber nur wenige – wie bspw. Al Taliaferro, Romano Scarpa und Marco Rota - haben es zu einer ähnlichen Meisterschaft wie Don Rosa gebracht, wofür auch der Eisner Award spricht, den er 1995 für „Life and Times of Scrooge McDuck“ in der Katergorie „Best Serialized Story“ erhielt und dem 1997 ein zweiter in der Kategorie „Best Writer/Artist: Humor“ folgte. An erster Stelle dieser wenigen Künstler steht unangefochten der große Carl Barks, in dessen Tradition und als dessen Schüler sich Rosa sieht, was er in der kleinen Widmung D.U.C.K. (Dedicated to Unca Carl from Keno), die er in seinen Comics zu verstecken pflegt, zum Ausdruck bringt. (Natürlich soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, dass es weitere renommierte Disney-Zeichner wie William van Horn oder Floyd Gottfredson gibt, die Dagobert, Donald sowie den Neffen Leben eingehaucht und das Universum sogar durch eigene Figuren erweitert haben.) Das, was Don Rosa vor all diesen großen und größten Zeichnern und Schreibern auszeichnet, ist sein in visueller wie inhaltlicher Hinsicht Disney-untypischer Stil. Inhaltlich insofern, als er die Fakten, die seine Vorgänger geschaffen haben, erstens akribisch recherchiert und sie zweitens weitgehend widerspruchsfrei in seine Geschichten einzubauen versucht. Daneben zeichnen sich Rosa Storys durch ein Vielzahl von Reminiszenzen aus dem Bereich des Comics aber auch der Gesellschaft im allgemeinen sowie einen Humor aus, der durch Hintergründigkeit und Situationscomic geprägt ist. Ein Ergebnis dieses Humors sind zahlreiche winzige Details, die der Autor in seinen Bildern versteckt, angefangen bei der oben angeführten Widmung bis hin zu kleinen Tierchen (Würmern, Vögeln, Mäusen, usw.), die parallel zur eigentlich Handlung ihrer kleinen Kämpfchen ausfechten. Damit wären wir auch schon beim Artwork. Don Rosa Stil unterscheidet sich grundlegend von dem fast aller anderen bedeutenden Donald Duck-Zeichner. Zum einen arbeitet er oftmals mit sehr deutlichen, wenn auch sehr feinstrichigen und kleinteiligen Schraffuren und verleiht dadurch den detaillierten Panels signifikante Tiefe und Kontrast, zum anderen weisen gerade seine Charaktere – eben wegen dieses Kontrastreichtums – oft eine sehr expressive, starke Mimik auf, die den Figuren, der anderen Zeichner in dieser Deutlichkeit fehlt. Insgesamt folgt Don Rosas Linienführung bei der Gestaltung der Bildelemente, der Wahl der Fluchtpunkte (usw.) einem realismusnahen Ansatz, wodurch die einzelnen Panels oft weniger leicht, dynamisch und toonhaft, als vielmehr statisch und erzählerisch kompakt bis hin zu leicht schwermütig wirken. Die Aufmachung dieses Hardcoverbandes lässt keine Wünsche offen. Zunächst fällt auf, dass das Format gegenüber der Einzel-Alben-Edition aus der Mitte der ´90er reduziert wurde und näher an dem Format der US-Originale liegt. Durch das geändert Erscheinungsbild, die visuelle Verdichtung ändert sich zwangsläufig auch die Wahrnehmung des Lesers in Richtung auf ein gefühlte intensivere Atmosphäre. Weiterhin ist bemerkenswert, dass jedem der zwanzig Kapitel ein Kommentar Don Rosas vorangestellt ist, in dem er kurz und voller Esprit seine Gedanken bzw. Beweggründe hinter der Entstehung der einzelnen Geschichten erläutert. Ein Vorwort - exklusiv für diese Edition geschrieben – sowie ein Nachwort des Autors runden den umfangreichen redaktionellen Teil ab bzw. rahmen ihn ein. Fazit: Ein Meilenstein der humoristischen „Comic Kunst“ von einem der größten Disney-Zeichner in einer Aufmachung, die keine Wünsche offen lässt, sowie das ausgezeichnete Preis-Leistungsverhältnis machen diesen Hardcoverband zu einem Muss nicht nur für Donaldisten.

Bevor der amerikanische Zeichner Don Rosa zwischen 1991 und 1993 Onkel Dagoberts ultimative Biografie schrieb und zeichnete, war des Leben des knorrigen, Fantastilliarden schweren Tycoons zwar kein gänzliches Mysterium, aber die Hinweise auf seine Vergangenheit waren so breit und über so viele Comics gestreut, dass es dem normalen Leser schlechterdings unmöglich war, sich ein angemessenes oder gar vollständiges Bild über dessen Werdegang zu machen. Darüber hinaus gab es tatsächlich auch einige weiße Flecken auf der bunten Landkarte seines Lebens, die Don Rosa nicht unerkundet lassen wollte. Und so kann der Leser nun in zwölf Hauptkapiteln und acht Zusatzkapiteln Don Rosa in die Vergangenheit eines der beliebtesten Disney-Charaktere folgen.

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Die insgesamt zwanzig Kapitel im Einzelnen auch nur zu streifen, würde den Rahmen dieser Rezension sprengen. Von daher soll eine eher allgemein gehaltene Zusammenfassung, die allerdings den Grundgedanken der Geschichte und Geschichten widerspiegelt, genügen.

Es beginnt alles in den Hochmooren Schottlands: Dagobert muss als kleiner Sprössling des verarmten Clans der Ducks miterleben, wie die niederträchtigen Nachbarn, die Whiskervilles, seinen Vater, welchem der Verlust des stolzen Stammsitzes „Duckenburgh“ schier das Herz zerreißt, demütigen.

Daher beschließt der kleine Dagobert, nachdem er in Glasgow als Schuhputzer seinen ersten Zehner verdient hat, nach Amerika auszuwandern und dort sein Glück zu suchen, um irgendwann das Schloss seiner Väter zurückkaufen zu können. Damit beginnt eine Odyssee, die den jungen Duck rund um den Globus führt, auf den breiten Mississippi, in die Badlands, nach Montana, die Goldfelder Klondikes, nach Transvaal und Australien, wobei er zwischendurch sogar Zeit findet, nach Duckenburgh zurückzukehren.

Auf seinen Reisen begegnet er jenen Personen, die später immer wieder seinen Lebensweg kreuzen werden, den Panzerknackern, Klaas Klever, Moneysac oder Gundel Gaukeley. Er gewinnt und er verliert Geld, er hat Glück und wird betrogen, aber am Ende geht er als materiell reichste Ente der Welt aus allen Abenteuern hervor. Doch dieser Reichtum hat seinen Preis: er kostet ihn die Liebe seines Lebens, Nelly.

Und so sitzt er als verbitterter, alter, einsamer Mann in seiner Villa Duck und trauert zwischen all dem Gold seinem zerronnen persönlich Glück hinterher, bis .. ja bis sein Neffe Donlad und seine drei Großneffen – Tick, Trick und Track – an die Tür klopfen, ihn aus seiner Lethargie wecken und ihn in einen neuen Lebensabschnitt mitreißen, der noch viele weitere Abenteuer für ihn bereiten halten wird.

Viele Künstler haben sich an Disneys Donald Duck und dessen weitläufiger Verwandtschaft versucht, aber nur wenige – wie bspw. Al Taliaferro, Romano Scarpa und Marco Rota - haben es zu einer ähnlichen Meisterschaft wie Don Rosa gebracht, wofür auch der Eisner Award spricht, den er 1995 für „Life and Times of Scrooge McDuck“ in der Katergorie „Best Serialized Story“ erhielt und dem 1997 ein zweiter in der Kategorie „Best Writer/Artist: Humor“ folgte.

An erster Stelle dieser wenigen Künstler steht unangefochten der große Carl Barks, in dessen Tradition und als dessen Schüler sich Rosa sieht, was er in der kleinen Widmung D.U.C.K. (Dedicated to Unca Carl from Keno), die er in seinen Comics zu verstecken pflegt, zum Ausdruck bringt. (Natürlich soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, dass es weitere renommierte Disney-Zeichner wie William van Horn oder Floyd Gottfredson gibt, die Dagobert, Donald sowie den Neffen Leben eingehaucht und das Universum sogar durch eigene Figuren erweitert haben.)

Das, was Don Rosa vor all diesen großen und größten Zeichnern und Schreibern auszeichnet, ist sein in visueller wie inhaltlicher Hinsicht Disney-untypischer Stil.

Inhaltlich insofern, als er die Fakten, die seine Vorgänger geschaffen haben, erstens akribisch recherchiert und sie zweitens weitgehend widerspruchsfrei in seine Geschichten einzubauen versucht.

Daneben zeichnen sich Rosa Storys durch ein Vielzahl von Reminiszenzen aus dem Bereich des Comics aber auch der Gesellschaft im allgemeinen sowie einen Humor aus, der durch Hintergründigkeit und Situationscomic geprägt ist. Ein Ergebnis dieses Humors sind zahlreiche winzige Details, die der Autor in seinen Bildern versteckt, angefangen bei der oben angeführten Widmung bis hin zu kleinen Tierchen (Würmern, Vögeln, Mäusen, usw.), die parallel zur eigentlich Handlung ihrer kleinen Kämpfchen ausfechten.

Damit wären wir auch schon beim Artwork. Don Rosa Stil unterscheidet sich grundlegend von dem fast aller anderen bedeutenden Donald Duck-Zeichner. Zum einen arbeitet er oftmals mit sehr deutlichen, wenn auch sehr feinstrichigen und kleinteiligen Schraffuren und verleiht dadurch den detaillierten Panels signifikante Tiefe und Kontrast, zum anderen weisen gerade seine Charaktere – eben wegen dieses Kontrastreichtums – oft eine sehr expressive, starke Mimik auf, die den Figuren, der anderen Zeichner in dieser Deutlichkeit fehlt.

Insgesamt folgt Don Rosas Linienführung bei der Gestaltung der Bildelemente, der Wahl der Fluchtpunkte (usw.) einem realismusnahen Ansatz, wodurch die einzelnen Panels oft weniger leicht, dynamisch und toonhaft, als vielmehr statisch und erzählerisch kompakt bis hin zu leicht schwermütig wirken.

Die Aufmachung dieses Hardcoverbandes lässt keine Wünsche offen. Zunächst fällt auf, dass das Format gegenüber der Einzel-Alben-Edition aus der Mitte der ´90er reduziert wurde und näher an dem Format der US-Originale liegt. Durch das geändert Erscheinungsbild, die visuelle Verdichtung ändert sich zwangsläufig auch die Wahrnehmung des Lesers in Richtung auf ein gefühlte intensivere Atmosphäre.

Weiterhin ist bemerkenswert, dass jedem der zwanzig Kapitel ein Kommentar Don Rosas vorangestellt ist, in dem er kurz und voller Esprit seine Gedanken bzw. Beweggründe hinter der Entstehung der einzelnen Geschichten erläutert. Ein Vorwort - exklusiv für diese Edition geschrieben – sowie ein Nachwort des Autors runden den umfangreichen redaktionellen Teil ab bzw. rahmen ihn ein.

Fazit: Ein Meilenstein der humoristischen „Comic Kunst“ von einem der größten Disney-Zeichner in einer Aufmachung, die keine Wünsche offen lässt, sowie das ausgezeichnete Preis-Leistungsverhältnis machen diesen Hardcoverband zu einem Muss nicht nur für Donaldisten.

geschrieben am 28.01.2009 | 913 Wörter | 5436 Zeichen

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