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Das Beste aus Dungeons & Dragons Band 1


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Rezension von

Frank Drehmel

Das Beste aus Dungeons & Dragons Band 1 Das vorliegende Tradepaperback enthält drei Geschichten aus drei unterschiedlichen D&D-Kampagnenwelten, von denen zwei, „Die vergessene Reiche“ und „Drachenlanze“, nicht zuletzt wegen einer Vielzahl von Roman-Veröffentlichungen seit deutlich über 20 Jahren einen festen Platz im Herzen vieler RPG- und Fantasy-Fans haben, während die Welt „Eberron“ erst vor gut fünf Jahren im Zuge eines Konzept-Wettbewerbes aus der Taufe gehoben wurde und damit ein vergleichsweise unbeschriebenes Blatt ist. 1)Vergessene Reiche: Das dunkle Spiegelbild Story: R.A. Salvatore Skript: Nick Schley Zeichnungen: Rafael Kayanan Farben: Lovern Kindzierski Drizzt Do'Urden, der Dunkelelf, der seiner Heimat, Menzoberranzan, und seiner bösartigen Spezies den Rücken kehrte, um zusammen mit seinem magischen Panther Guenhwyvar im Norden Faerûns, im Eiswindtal, unter den Völkern der Oberflächenwelt zu leben, erhält eine Einladung Alustriels, der Herrin von Silbrigmond. Auf seiner Reise kreuzen grobschlächtige Männer, die es auf der Jagd nach einer marodierenden Bande von Orks in die Wälder verschlagen hat, den Weg des Drow. Drizzt sagt ihnen seine Hilfe zu und verspricht dem Anführer der Männer, auch jenen Goblin, Nojheim, zurückzuschaffen, der als Anführer der Räuber schon einmal vor Gericht gestanden haben soll und entkommen konnte. Schon bald macht er den Gesuchten dingfest, wobei ihm jedoch angesichts des kleinen, intelligenten Wesens, das weit mehr als ein gewöhnlicher Goblin zu sein scheint, ein Gefühl des Bedauerns beschleicht. Dennoch liefert er auf Grund seines gegebenen Versprechens Nojheim seinen Häschern aus. Als er erfährt, dass man ihn schändlich belogen hat, ist es jedoch zu spät für Reue. 2) Drachenlanze: Das Vermächtnis Story: Margaret Weis & Tracy Hickman Skript: Niel Kleid Zeichnungen: Javier Aranda Farben: Chris Summers Will ein Adept als vollwertiger Magier in eine der Gilden Krynns aufgenommen werden, so muss er sich in einer oftmlas tödlichen Prüfung seinem eigenen inneren Wesen stellen. Für Palin, Sohn von Caramon Majere und seiner Frau Tika, ist die Zeit gekommen, seine magischen Fähigkeiten und seinen Mut unter Beweis zu stellen, wobei als Ort der Herausforderung jener verfluchte Turm vorgesehen ist, in dem einst einer der mächtigsten Magier der Welt, sein Onkel Raistlin Majere, seine ehrgeizigen und dunklen Pläne schmiedete. Die Prüfung führt den Jungen zurück in die Vergangenheit seiner eigenen Familie, die geprägt ist durch Bruderzwist und Bruderliebe sowie das unbändige und rücksichtslose Machtstreben Raistlins. Schließlich muss sich Palin nicht nur seinem toten Onkel stellen, sondern der Göttin der Finsternis selbst; und es ist fraglich, ob sein Glaube an das Gute ausreicht, um bestehen zu können. 3) Eberron: Das Auge des Wolfs Story: Keith Baker Zeichnungen: Chris Lie Farben: Rob Ruffolo Die Stadt Sharn war einst eines der Weltwunder Eberrons; heute drohen ihre mit Kriegsflüchtlingen überlaufen Straßen, die mittlerweile auch Hauptmann Gaukells Heimat geworden sind, im Unrat zu versinken. Eines Tages wird Gaukell von einem jungen Mann angesprochen, dem sie daraufhin eines ihrer Kriegsabenteuer erzählt; eine Geschichte die davon handelt, wie sie zusammen mit ihrem Freund, einem Kriegsgeschmiedeten, gegen die untoten Karrner kämpfte, wie sie die Prüfungen der legendäre Schwestern, der mythischen Töchter Sora Kells, bestand und schließlich in einer düsteren Prophezeiung von ihrer Bestimmung zu Klinge und Blut erfuhr. Doch es ist nicht diese Geschichte, die den jungen Zuhörer interessiert. Drei Settings und drei sehr unterschiedliche Geschichten: den einfachsten Zugang zum jeweiligen Setting bietet Bakers action-orientierte Eberron-Story, da sie wenig Hintergrundwissen voraussetzt, Charaktere sowie politische Gegebenheiten vergleichsweise behutsam einführt und dadurch auch für Neu-Einsteiger nachvollziehbar bleibt. Der Preis für diese einsteigerfreundliche Vorgehen sind allerdings Fantasystereotype und flache Spannungskurven. In Punkto Zugänglichkeit folgt Salvatores „Forgotten Realms“-Story auf dem zweiten Platz. Zwar wird der Leser, der nicht mit dem Charakter Drizzts vertraut ist, dessen Beweggründe nur schwer begreifen können, allerdings kommt es darauf nicht im Geringsten an, denn die tragische Geschichte, die zu Salvatores besten Arbeiten gehört, bedient sich gleichsam allgemein gültiger, vor jedem Hintergrund verständlicher, fast schon archetypischer Motive und würde mit anderen Protagonisten ähnlich gut funktionieren. Bleibt schließlich der Beitrag Margaret Weis' und Tracy Hickmans: für Einsteiger auf Grund zahlloser Roman-Bezüge schlichtweg unverständlich bietet sie dem Dragonlance-Kenner zwar nachvollziehbare Einblicke in Psyche und Motive von Margret Weis' ureigendster Figur, dem innerlich zerrissenem, gepeinigten Raistlin, doch letztlich ist nicht viel Neues dabei, sodass weder Fans noch Einsteiger auf ihre Kosten kommen. Das Artwork der drei Kurzgeschichten ist so unterschiedlich wie die Hintergründe. Den schwächsten Eindruck hinterlässt die Drachenlanze-Visualisierung Javier Arandas und Chris Summers', die zwar dynamisch daherkommt – gerade auch in den extrovertierten Mimiken der Charaktere -, aber insgesamt toonhaft einfach und in Teilen aufdringlich bunt wirkt. Chris Lie Umsetzung der Eberon-Geschichte ist zeichnerisch insofern ansprechender, als sie detailreicher, auf Grund des feineren Strichs realismusnäher und wegen der durch zahlreiche kleine Schraffuren aufgelockerten Oberflächen optisch lebendiger erscheint. Die Schwäche liegt hier in der konstrastarmen, monotonen Kolorierung Rob Ruffolos, die unabhängig vom Ort des jeweiligen Geschehens – Natur, Palasthalle oder Dungeon - sämtliche Bilder mit einem gleichmäßig gelb-braunen Schleier überzieht, der zu Lasten von Atmosphäre und Stimmung geht. Die einzige Geschichte, die mit einem im positiven Sinne und in jeder Hinsicht herausragenden Artwork aufwarten kann, bleibt damit „Das dunkle Spiegelbild“. Was Rafael Kayanan und Lovern Kindzierski hier abliefern, lässt die Beiträge der beiden Hauptzeichner der regulären Drizzt-Comics, Tim Seeley und Val Semeik, geradezu todlangweilig und uninspiriert erscheinen. Grundlegende Kennzeichen des Artwoks sind ein freies Seitenlayout, das sich den Anforderungen der Story unterordnet, anstatt sie in ein statisch-konservatives Panelkorsett zu zwingen, sowie ein malerischer Ansatz. Die gewählten Farben decken ein breites Spektrum ab, sind aber fast immer ins Schmutzige, Kalte abgetönt, wodurch sie die Atmosphäre der Verhältnisse in und ums Eiswindtal perfekt einfangen. Die Bildelemente selbst sind zwar von ihren Konturen her relativ klar umrissen, weisen darüber hinaus jedoch eine leichte „innere“ Unschärfe auf Grund farblich lebendiger Texturen auf. Der einzige Wermutstropfen ist, dass diese beiden Künstler nicht auch für die regulären Dunkelelfgeschichten-Adaptionen verantwortlich zeichnen, da es ihnen im Gegensatz zu Seeley gelingt, Drizzt als erwachsenen und – vor allem – auch innerlich dunklen Helden darzustellen. Fazit: Drei Kurztripps – zwei davon unterhaltsam - in drei Kampagnen-Welten, die sowohl den unterschiedlichen Charakter der zu Grunde liegenden Settings widerspiegeln, als auch alles in allem ansprechend visualisiert sind. D&D-Einsteiger werden mangels Hintergrundwissens allerdings nicht den vollen Genuss erleben.

Das vorliegende Tradepaperback enthält drei Geschichten aus drei unterschiedlichen D&D-Kampagnenwelten, von denen zwei, „Die vergessene Reiche“ und „Drachenlanze“, nicht zuletzt wegen einer Vielzahl von Roman-Veröffentlichungen seit deutlich über 20 Jahren einen festen Platz im Herzen vieler RPG- und Fantasy-Fans haben, während die Welt „Eberron“ erst vor gut fünf Jahren im Zuge eines Konzept-Wettbewerbes aus der Taufe gehoben wurde und damit ein vergleichsweise unbeschriebenes Blatt ist.

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1)Vergessene Reiche: Das dunkle Spiegelbild

Story: R.A. Salvatore

Skript: Nick Schley

Zeichnungen: Rafael Kayanan

Farben: Lovern Kindzierski

Drizzt Do'Urden, der Dunkelelf, der seiner Heimat, Menzoberranzan, und seiner bösartigen Spezies den Rücken kehrte, um zusammen mit seinem magischen Panther Guenhwyvar im Norden Faerûns, im Eiswindtal, unter den Völkern der Oberflächenwelt zu leben, erhält eine Einladung Alustriels, der Herrin von Silbrigmond.

Auf seiner Reise kreuzen grobschlächtige Männer, die es auf der Jagd nach einer marodierenden Bande von Orks in die Wälder verschlagen hat, den Weg des Drow. Drizzt sagt ihnen seine Hilfe zu und verspricht dem Anführer der Männer, auch jenen Goblin, Nojheim, zurückzuschaffen, der als Anführer der Räuber schon einmal vor Gericht gestanden haben soll und entkommen konnte. Schon bald macht er den Gesuchten dingfest, wobei ihm jedoch angesichts des kleinen, intelligenten Wesens, das weit mehr als ein gewöhnlicher Goblin zu sein scheint, ein Gefühl des Bedauerns beschleicht. Dennoch liefert er auf Grund seines gegebenen Versprechens Nojheim seinen Häschern aus. Als er erfährt, dass man ihn schändlich belogen hat, ist es jedoch zu spät für Reue.

2) Drachenlanze: Das Vermächtnis

Story: Margaret Weis & Tracy Hickman

Skript: Niel Kleid

Zeichnungen: Javier Aranda

Farben: Chris Summers

Will ein Adept als vollwertiger Magier in eine der Gilden Krynns aufgenommen werden, so muss er sich in einer oftmlas tödlichen Prüfung seinem eigenen inneren Wesen stellen.

Für Palin, Sohn von Caramon Majere und seiner Frau Tika, ist die Zeit gekommen, seine magischen Fähigkeiten und seinen Mut unter Beweis zu stellen, wobei als Ort der Herausforderung jener verfluchte Turm vorgesehen ist, in dem einst einer der mächtigsten Magier der Welt, sein Onkel Raistlin Majere, seine ehrgeizigen und dunklen Pläne schmiedete.

Die Prüfung führt den Jungen zurück in die Vergangenheit seiner eigenen Familie, die geprägt ist durch Bruderzwist und Bruderliebe sowie das unbändige und rücksichtslose Machtstreben Raistlins. Schließlich muss sich Palin nicht nur seinem toten Onkel stellen, sondern der Göttin der Finsternis selbst; und es ist fraglich, ob sein Glaube an das Gute ausreicht, um bestehen zu können.

3) Eberron: Das Auge des Wolfs

Story: Keith Baker

Zeichnungen: Chris Lie

Farben: Rob Ruffolo

Die Stadt Sharn war einst eines der Weltwunder Eberrons; heute drohen ihre mit Kriegsflüchtlingen überlaufen Straßen, die mittlerweile auch Hauptmann Gaukells Heimat geworden sind, im Unrat zu versinken.

Eines Tages wird Gaukell von einem jungen Mann angesprochen, dem sie daraufhin eines ihrer Kriegsabenteuer erzählt; eine Geschichte die davon handelt, wie sie zusammen mit ihrem Freund, einem Kriegsgeschmiedeten, gegen die untoten Karrner kämpfte, wie sie die Prüfungen der legendäre Schwestern, der mythischen Töchter Sora Kells, bestand und schließlich in einer düsteren Prophezeiung von ihrer Bestimmung zu Klinge und Blut erfuhr.

Doch es ist nicht diese Geschichte, die den jungen Zuhörer interessiert.

Drei Settings und drei sehr unterschiedliche Geschichten: den einfachsten Zugang zum jeweiligen Setting bietet Bakers action-orientierte Eberron-Story, da sie wenig Hintergrundwissen voraussetzt, Charaktere sowie politische Gegebenheiten vergleichsweise behutsam einführt und dadurch auch für Neu-Einsteiger nachvollziehbar bleibt. Der Preis für diese einsteigerfreundliche Vorgehen sind allerdings Fantasystereotype und flache Spannungskurven.

In Punkto Zugänglichkeit folgt Salvatores „Forgotten Realms“-Story auf dem zweiten Platz. Zwar wird der Leser, der nicht mit dem Charakter Drizzts vertraut ist, dessen Beweggründe nur schwer begreifen können, allerdings kommt es darauf nicht im Geringsten an, denn die tragische Geschichte, die zu Salvatores besten Arbeiten gehört, bedient sich gleichsam allgemein gültiger, vor jedem Hintergrund verständlicher, fast schon archetypischer Motive und würde mit anderen Protagonisten ähnlich gut funktionieren.

Bleibt schließlich der Beitrag Margaret Weis' und Tracy Hickmans: für Einsteiger auf Grund zahlloser Roman-Bezüge schlichtweg unverständlich bietet sie dem Dragonlance-Kenner zwar nachvollziehbare Einblicke in Psyche und Motive von Margret Weis' ureigendster Figur, dem innerlich zerrissenem, gepeinigten Raistlin, doch letztlich ist nicht viel Neues dabei, sodass weder Fans noch Einsteiger auf ihre Kosten kommen.

Das Artwork der drei Kurzgeschichten ist so unterschiedlich wie die Hintergründe. Den schwächsten Eindruck hinterlässt die Drachenlanze-Visualisierung Javier Arandas und Chris Summers', die zwar dynamisch daherkommt – gerade auch in den extrovertierten Mimiken der Charaktere -, aber insgesamt toonhaft einfach und in Teilen aufdringlich bunt wirkt.

Chris Lie Umsetzung der Eberon-Geschichte ist zeichnerisch insofern ansprechender, als sie detailreicher, auf Grund des feineren Strichs realismusnäher und wegen der durch zahlreiche kleine Schraffuren aufgelockerten Oberflächen optisch lebendiger erscheint. Die Schwäche liegt hier in der konstrastarmen, monotonen Kolorierung Rob Ruffolos, die unabhängig vom Ort des jeweiligen Geschehens – Natur, Palasthalle oder Dungeon - sämtliche Bilder mit einem gleichmäßig gelb-braunen Schleier überzieht, der zu Lasten von Atmosphäre und Stimmung geht.

Die einzige Geschichte, die mit einem im positiven Sinne und in jeder Hinsicht herausragenden Artwork aufwarten kann, bleibt damit „Das dunkle Spiegelbild“.

Was Rafael Kayanan und Lovern Kindzierski hier abliefern, lässt die Beiträge der beiden Hauptzeichner der regulären Drizzt-Comics, Tim Seeley und Val Semeik, geradezu todlangweilig und uninspiriert erscheinen. Grundlegende Kennzeichen des Artwoks sind ein freies Seitenlayout, das sich den Anforderungen der Story unterordnet, anstatt sie in ein statisch-konservatives Panelkorsett zu zwingen, sowie ein malerischer Ansatz. Die gewählten Farben decken ein breites Spektrum ab, sind aber fast immer ins Schmutzige, Kalte abgetönt, wodurch sie die Atmosphäre der Verhältnisse in und ums Eiswindtal perfekt einfangen. Die Bildelemente selbst sind zwar von ihren Konturen her relativ klar umrissen, weisen darüber hinaus jedoch eine leichte „innere“ Unschärfe auf Grund farblich lebendiger Texturen auf. Der einzige Wermutstropfen ist, dass diese beiden Künstler nicht auch für die regulären Dunkelelfgeschichten-Adaptionen verantwortlich zeichnen, da es ihnen im Gegensatz zu Seeley gelingt, Drizzt als erwachsenen und – vor allem – auch innerlich dunklen Helden darzustellen.

Fazit: Drei Kurztripps – zwei davon unterhaltsam - in drei Kampagnen-Welten, die sowohl den unterschiedlichen Charakter der zu Grunde liegenden Settings widerspiegeln, als auch alles in allem ansprechend visualisiert sind. D&D-Einsteiger werden mangels Hintergrundwissens allerdings nicht den vollen Genuss erleben.

geschrieben am 27.04.2009 | 1000 Wörter | 6356 Zeichen

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