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Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud Buch 3


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Rezension von

Frank Drehmel

Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud Buch 3 Der dritte Band der Isnogud-Gesamtausgabe präsentiert als exzellent aufgemachte Hardcover-Edition folgende Alben: „Ein Möhrchen für Isnogud“ (Une carotte pour Iznogoud, 1971), „Isnogud und der Narrentag“ (Le jour des fous, 1972) und „Der Zauberteppich“ (Le tapis magique, 1991) sowie einen informativen, jedoch wie gewohnt etwas unstrukturiert wirkenden Artikel Horst Brenners, der weitere Einblicke in die Veröffentlichungs-Historie der Isnogud-Geschichten liefert. Dabei beginnt das erste Album quasi mit einem Paukenschlag. Nicht nur, dass das gerechte Schicksal, das am Ende vieler Geschichten den Großwesir ereilt, beispielhaft zusammengefasst wird, auch der gutmütige Kalif Harun al Pussah scheint endlich seinem kleinen, intriganten Großwesir nicht länger auf dem Leim zu gehen, zumindest aber schöpft er Verdacht, dass sein Bild vom großzügigen Wesir nicht ganz der Realität entspricht. Als Makler verkleidet macht er sich incognito auf in die Stadt, um die Meinung des Volkes zu erkunden, und stellt erschreckt fest: Isnogud ist das schwarze Männchen, mit dem Mütter ihre Kinder erschrecken. Sein treues und gutes Herz lässt dem Kalifen keine andere Wahl als Isnogud von seiner Bosheit zu heilen. Der Sage nach soll der Verzehr einer geheimnisvollen Pflanze namens Möhrchen jedes Lebewesen in einen Ausbund von Liebenswürdigkeit verwandeln. Und so macht sich der von Natur aus träge Herrscher auf den Weg in ferne Länder, um für seinen Isnogud ein Möhrchen zu besorgen. Weitere Geschichten ranken sich um Außerirdische, die Leute in ein anderes Raum-Zeit-Kontinuum versetzen können, eine seltsame Frau, deren Anblick Leute zu Eis erstarren lässt, ein unglaublich gefährliches Tier namens Tsetse-Fliege, einen fliegenden Teppich und weitere verpasste Chancen, Kalif anstelle des Kalifen zu werden. Und dieser Sammelband enthält jene Geschichte, die für mich auf Grund des Spielens mit gesellschaftlichen Regeln und Strukturen zu den besten aller Isnogud-Alben gehört: „Der Narrentag“. Einmal im Jahr – am Narrentag – tauschen in Bagdad Sklaven und Herren ihre Rollen, wird der Großwesir Kalif anstelle des Kalifen. Kein Wunder also, dass Isnogud am Morgen jenes Tages mit allerbester Laune aus dem Bette eilt, um den Wachen schnellstmöglich zu befehlen, den Großwesir Harun al Pussah endgültig aus dem Weg zu schaffen. Dass der Rollentausch seine Tücken hat, erfährt Isnogud nur ein Augenzwinkern später als ihm eine Sklave befiehlt, ihm ein Ei zu kochen. Diesen Affront ignorierend macht sich Isnogud dennoch auf den Weg in die Kaserne und findet: Chaos! Doch nicht nur militärische Hierarchien und Regeln sind außer Kraft gesetzt, auf den Straßen der Stadt regiert ebenfalls der nackte Wahnsinn. Auch dieser dritte Sammelband belegt, dass sich die Isnogud-Geschichten ihren Platz in der Reihe großer und großartiger frankobelgischer Comic-Kunst redlich verdient haben. Das lustvolle Spielen mit Klischees und Stereotypen, Reminiszenzen an Sagen, historische Figuren oder Gegebenheiten, der Wortwitz sowie das grandiose Timing der Gags in Verbindung mit den liebevollen, vor skurrilen Details und Typen strotzenden Zeichnungen Tabarys lassen auch beim x-ten Genuss keinerlei Langeweile aufkommen. Ein Bonbon am Rande sind die Cameo-Auftritte von Figuren aus anderen Comic-Reihen – Kapitän Haddock aus Tim und Struppi, die Piraten, mit denen Asterix und Obelix regelmäßig aneinander geraten – sowie des Autors Goscinny und des Zeichners Tabary höchstselbst. Fazit: Zeitlos leichter und frischer frankobelgischer Comic-Humor auf allerhöchstem Niveau.

Der dritte Band der Isnogud-Gesamtausgabe präsentiert als exzellent aufgemachte Hardcover-Edition folgende Alben: „Ein Möhrchen für Isnogud“ (Une carotte pour Iznogoud, 1971), „Isnogud und der Narrentag“ (Le jour des fous, 1972) und „Der Zauberteppich“ (Le tapis magique, 1991) sowie einen informativen, jedoch wie gewohnt etwas unstrukturiert wirkenden Artikel Horst Brenners, der weitere Einblicke in die Veröffentlichungs-Historie der Isnogud-Geschichten liefert.

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Dabei beginnt das erste Album quasi mit einem Paukenschlag. Nicht nur, dass das gerechte Schicksal, das am Ende vieler Geschichten den Großwesir ereilt, beispielhaft zusammengefasst wird, auch der gutmütige Kalif Harun al Pussah scheint endlich seinem kleinen, intriganten Großwesir nicht länger auf dem Leim zu gehen, zumindest aber schöpft er Verdacht, dass sein Bild vom großzügigen Wesir nicht ganz der Realität entspricht.

Als Makler verkleidet macht er sich incognito auf in die Stadt, um die Meinung des Volkes zu erkunden, und stellt erschreckt fest: Isnogud ist das schwarze Männchen, mit dem Mütter ihre Kinder erschrecken. Sein treues und gutes Herz lässt dem Kalifen keine andere Wahl als Isnogud von seiner Bosheit zu heilen. Der Sage nach soll der Verzehr einer geheimnisvollen Pflanze namens Möhrchen jedes Lebewesen in einen Ausbund von Liebenswürdigkeit verwandeln. Und so macht sich der von Natur aus träge Herrscher auf den Weg in ferne Länder, um für seinen Isnogud ein Möhrchen zu besorgen.

Weitere Geschichten ranken sich um Außerirdische, die Leute in ein anderes Raum-Zeit-Kontinuum versetzen können, eine seltsame Frau, deren Anblick Leute zu Eis erstarren lässt, ein unglaublich gefährliches Tier namens Tsetse-Fliege, einen fliegenden Teppich und weitere verpasste Chancen, Kalif anstelle des Kalifen zu werden.

Und dieser Sammelband enthält jene Geschichte, die für mich auf Grund des Spielens mit gesellschaftlichen Regeln und Strukturen zu den besten aller Isnogud-Alben gehört: „Der Narrentag“.

Einmal im Jahr – am Narrentag – tauschen in Bagdad Sklaven und Herren ihre Rollen, wird der Großwesir Kalif anstelle des Kalifen. Kein Wunder also, dass Isnogud am Morgen jenes Tages mit allerbester Laune aus dem Bette eilt, um den Wachen schnellstmöglich zu befehlen, den Großwesir Harun al Pussah endgültig aus dem Weg zu schaffen. Dass der Rollentausch seine Tücken hat, erfährt Isnogud nur ein Augenzwinkern später als ihm eine Sklave befiehlt, ihm ein Ei zu kochen. Diesen Affront ignorierend macht sich Isnogud dennoch auf den Weg in die Kaserne und findet: Chaos! Doch nicht nur militärische Hierarchien und Regeln sind außer Kraft gesetzt, auf den Straßen der Stadt regiert ebenfalls der nackte Wahnsinn.

Auch dieser dritte Sammelband belegt, dass sich die Isnogud-Geschichten ihren Platz in der Reihe großer und großartiger frankobelgischer Comic-Kunst redlich verdient haben. Das lustvolle Spielen mit Klischees und Stereotypen, Reminiszenzen an Sagen, historische Figuren oder Gegebenheiten, der Wortwitz sowie das grandiose Timing der Gags in Verbindung mit den liebevollen, vor skurrilen Details und Typen strotzenden Zeichnungen Tabarys lassen auch beim x-ten Genuss keinerlei Langeweile aufkommen.

Ein Bonbon am Rande sind die Cameo-Auftritte von Figuren aus anderen Comic-Reihen – Kapitän Haddock aus Tim und Struppi, die Piraten, mit denen Asterix und Obelix regelmäßig aneinander geraten – sowie des Autors Goscinny und des Zeichners Tabary höchstselbst.

Fazit: Zeitlos leichter und frischer frankobelgischer Comic-Humor auf allerhöchstem Niveau.

geschrieben am 01.06.2009 | 511 Wörter | 3047 Zeichen

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