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Dixie Road


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Rezension von

Frank Drehmel

Dixie Road Der Börsencrash vom 24.10. – dem schwarzen Donnerstag – 1929 hat die USA in eine tiefe Krise gestürzt. Mit einem Bündel von Reformen versucht Präsident Roosevelt im sogenannten New Deal ab 1933 der Rezension und der Massenarbeitslosigkeit Herr zu werden. In diesem Klima der sozialen Unruhen, der Zukunftsängste der einfachen Arbeiter, der Spannungen zwischen den Rassen und gesellschaftlichen Klassen führt die vierzehnjährige Dixie Jones im Süden der Staaten, in der Nähe von Baton Rouge, ein vergleichsweise friedliches Leben. Während ihre Mutter in der Fabrik des Industriellen Duchamp für einen Hungerlohn arbeitet und sich zur Speerspitze des Widerstands gegen die Ausbeutung der Arbeiter gesellt und ihr Vater einmal mehr verschwunden ist, besucht das Mädchen die Schule, treibt sie sich aber ansonsten mit dem jungen Schwarzen, Louis, herum. Innerhalb kürzester Zeit jedoch eskaliert die Situation vor Ort. Überraschend kehrt nicht nur Dixies Vater Jones heim, im Gepäck 23000 US-Dollar, die Beute eines Banküberfalls, sondern der Sohn des Industriellen stellt Mrs. Jones nach, und das nicht nur, weil er sie als eine geborene Vreeland erkannt hat, als Tochter einer extrem reichen Familie. Als der junge Duchamp vom ehemaligen Komplizen Jones' getötet wird und Dixie ihrerseits den Mörder erschießt, ist die Familie gezwungen, zu fliehen. Damit beginnt eine Odyssee durch ein verarmtes Amerika, in dem Industrielle und Gutsherren, die Arbeiter knechten, in der korrupte Gesetzeshüter massiv gegen Gewerkschaften vorgehen und in dem Gewalt bis hin zur Lynchjustiz das Leben bestimmt. Doch das sind nicht die einzigen Fährnisse, die die Jones zu überstehen haben: ihnen sind zum einen zwei sehr unterschiedliche Männer auf den Fersen – ein Mörder, der im Auftrag des alten Duchamps Rache für den Sohn nehmen soll, sowie ein geheimnisvoller Mann namens Keena, der Mrs. Jones zurück zur Familie Vreeland und zur sterbenden Mutter schaffen soll –, zum anderen wird die Familie immer wieder auf Grund von Jones unstetem und unehrlichem Wesen auseinandergerissen, findet aber letztlich jedes Mal wieder zusammen, ganz einfach, weil sie sich lieben. In seinem Nachwort bzw. in den Kommentaren zu den Skizzen, die diesen exzellent edierten Sammelband komplettieren, nimmt Autor Dufaux Bezug auf einen der bedeutendsten amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts; auf den Literatur-Nobelpreis-Träger John Steinbek, dessen Roman "The Grapes of Wrath" (Früchte des Zorns) sich ebenso in Anklängen bzw. Fragmenten in "Dixie Road" widerspiegelt, wie die Geschichte der Kriminellen Bonnie und Clyde. Dufaux erzählt in seinem vierteiligen Zyklus nicht nur eine komplexe, wendungsreiche "Road Movie"-Story, sondern wirft auch einen gesellschaftskritischen Blick auf das eher ländliche Amerika der 30'er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts, wobei er nicht nur die Spannungs- und Crime-Elemente nicht vergisst, sondern durch die beeindruckend starken, interessanten und vielschichtigen Figuren der Story ein mitreißendes Momentum verleiht. Insbesondere der Blick auf einige der Ereignisse durch die Augen des vierzehnjährigen Mädchens versetzt den Leser in eine neutrale, distanzierte Position, aus der heraus die Hass-Liebe, die Mr. und Mrs. Jones fest verbindet, an Tiefe und Bedeutung gewinnt. Das Artwork Labianos ist sowohl feinstrichig detailliert als auch beschreibend kühl, wobei die großen Stärken zum einen in den bis in die Nebenfiguren hinein markanten, zeitgenössisch geprägten Charakteren und zum anderen in einer beschreibenden Ruhe der Bilder liegen, die selbst in den Action-Sequenzen einen distanzierten Blick auf das Geschehen ermöglicht. Fazit: Atmosphärisch intensiv, hochspannend und kongenial visualisiert. Ein Road-Tripp durch ein darnieder liegendes, vergangenes Amerika, der nicht nur das Herz berührt, sondern auch die Action-Seele anspricht.

Der Börsencrash vom 24.10. – dem schwarzen Donnerstag – 1929 hat die USA in eine tiefe Krise gestürzt. Mit einem Bündel von Reformen versucht Präsident Roosevelt im sogenannten New Deal ab 1933 der Rezension und der Massenarbeitslosigkeit Herr zu werden.

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Buchtitel
1
18.02.2018
4
18.02.2018
5
18.02.2018

In diesem Klima der sozialen Unruhen, der Zukunftsängste der einfachen Arbeiter, der Spannungen zwischen den Rassen und gesellschaftlichen Klassen führt die vierzehnjährige Dixie Jones im Süden der Staaten, in der Nähe von Baton Rouge, ein vergleichsweise friedliches Leben. Während ihre Mutter in der Fabrik des Industriellen Duchamp für einen Hungerlohn arbeitet und sich zur Speerspitze des Widerstands gegen die Ausbeutung der Arbeiter gesellt und ihr Vater einmal mehr verschwunden ist, besucht das Mädchen die Schule, treibt sie sich aber ansonsten mit dem jungen Schwarzen, Louis, herum.

Innerhalb kürzester Zeit jedoch eskaliert die Situation vor Ort. Überraschend kehrt nicht nur Dixies Vater Jones heim, im Gepäck 23000 US-Dollar, die Beute eines Banküberfalls, sondern der Sohn des Industriellen stellt Mrs. Jones nach, und das nicht nur, weil er sie als eine geborene Vreeland erkannt hat, als Tochter einer extrem reichen Familie. Als der junge Duchamp vom ehemaligen Komplizen Jones' getötet wird und Dixie ihrerseits den Mörder erschießt, ist die Familie gezwungen, zu fliehen.

Damit beginnt eine Odyssee durch ein verarmtes Amerika, in dem Industrielle und Gutsherren, die Arbeiter knechten, in der korrupte Gesetzeshüter massiv gegen Gewerkschaften vorgehen und in dem Gewalt bis hin zur Lynchjustiz das Leben bestimmt. Doch das sind nicht die einzigen Fährnisse, die die Jones zu überstehen haben: ihnen sind zum einen zwei sehr unterschiedliche Männer auf den Fersen – ein Mörder, der im Auftrag des alten Duchamps Rache für den Sohn nehmen soll, sowie ein geheimnisvoller Mann namens Keena, der Mrs. Jones zurück zur Familie Vreeland und zur sterbenden Mutter schaffen soll –, zum anderen wird die Familie immer wieder auf Grund von Jones unstetem und unehrlichem Wesen auseinandergerissen, findet aber letztlich jedes Mal wieder zusammen, ganz einfach, weil sie sich lieben.

In seinem Nachwort bzw. in den Kommentaren zu den Skizzen, die diesen exzellent edierten Sammelband komplettieren, nimmt Autor Dufaux Bezug auf einen der bedeutendsten amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts; auf den Literatur-Nobelpreis-Träger John Steinbek, dessen Roman "The Grapes of Wrath" (Früchte des Zorns) sich ebenso in Anklängen bzw. Fragmenten in "Dixie Road" widerspiegelt, wie die Geschichte der Kriminellen Bonnie und Clyde.

Dufaux erzählt in seinem vierteiligen Zyklus nicht nur eine komplexe, wendungsreiche "Road Movie"-Story, sondern wirft auch einen gesellschaftskritischen Blick auf das eher ländliche Amerika der 30'er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts, wobei er nicht nur die Spannungs- und Crime-Elemente nicht vergisst, sondern durch die beeindruckend starken, interessanten und vielschichtigen Figuren der Story ein mitreißendes Momentum verleiht.

Insbesondere der Blick auf einige der Ereignisse durch die Augen des vierzehnjährigen Mädchens versetzt den Leser in eine neutrale, distanzierte Position, aus der heraus die Hass-Liebe, die Mr. und Mrs. Jones fest verbindet, an Tiefe und Bedeutung gewinnt.

Das Artwork Labianos ist sowohl feinstrichig detailliert als auch beschreibend kühl, wobei die großen Stärken zum einen in den bis in die Nebenfiguren hinein markanten, zeitgenössisch geprägten Charakteren und zum anderen in einer beschreibenden Ruhe der Bilder liegen, die selbst in den Action-Sequenzen einen distanzierten Blick auf das Geschehen ermöglicht.

Fazit: Atmosphärisch intensiv, hochspannend und kongenial visualisiert. Ein Road-Tripp durch ein darnieder liegendes, vergangenes Amerika, der nicht nur das Herz berührt, sondern auch die Action-Seele anspricht.

geschrieben am 17.09.2011 | 553 Wörter | 3314 Zeichen

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