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Am Fuß der chinesischen Mauer - Zeitgeschehen in Glossen, Erinnerungen und Spottversen


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Rezension von

Alexander Muehlen

Am Fuß der chinesischen Mauer - Zeitgeschehen in Glossen, Erinnerungen und Spottversen Es gibt einen Hoffnungsstrahl in düsteren Zeiten: Wer schräge Limericks schreibt und mehr die Reime als die politischen Gegner schüttelt, kann trotzdem (oder deswegen) eine beachtliche Rolle in den bierernsten bis furztrockenen Gremien des Europaparlaments und des Bundestags spielen. Zumindest war dies bis vor wenigen Jahren der Fall. Ulrich (Uli) Irmer gehört der Generation von Politikern an, die vor ihrer Karriere „analog“ berufstätig waren, in seinem Falle als Rechtsanwalt in München; dies im Gegensatz zu heutigen Jungstars, die vom Klassensprecher über die Jung-Fuzzis/den Ortsverein bis zum sicheren Listenplatz durchstarten. Letzter Kontakt dieser Volksver(t)räter mit der Realität ist ein Studium mit oder ohne Abschluss / eine möglichst selbst verfasste Dissertation… Anders Uli Irmer: Wer wie ich das Privileg hatte, einige Jahre mit ihm/für ihn zu arbeiten, lernte die spielerische Kreativität dieses ebenso gebildeten, lebenserfahrenen wie empathiebegabten Menschen, sein Über-die-Tagesfragen-Hinausschauen und, nicht zuletzt, seinen nahezu unerschöpflichen Humor schätzen. Gibt es Vertreter(innen) der heutigen Generation, die fraktionsübergreifend abends an der Bar Georg Kreisler huldigen oder Wetten abschließen, dass ein bestimmter Schlüsselbegriff in einer 10-Minuten-Plenarrede vorkommt? Kommt jemand/fraud auf die Idee, eine Presserklärung zum Dauer-Clinch mit dem Koalitionspartner (so etwas kannte man schon in den 90er Jahren) mit „Die Maß ist voll“ titulieren?! Da floss zu den Sitzungen des Arbeitskreises Außenpolitik, wenn sie nach 18 h stattfanden, auch mal der eine oder andere Schluck Rotwein, immer von der besten meist badischen Sorte. So weit die Erinnerungen… Jetzt steht fest: Die gesammelten, mit Zeitgeist-Anekdoten gewürzten sprachlichen Kleinkunstwerke Irmers werden, Gottseidank, der Nachwelt erhalten bleiben. Wer das Buch irgendwo aufschlägt, buddelt sich an just dieser Stelle ein und hört nicht mehr mit dem Lesen auf, - sei es bei den „landsmannschaftlichen“ Kapiteln Deutsches, Bayrisches, Schwäbisches, Österreichisches, Fremde Länder, Münchner Splitter, ein bisschen Europa, ein bisschen Ossi - sei es beim Nahkampf mit Klerus und – natürlich – Parlament - sei es beim Thema „Liebe“: Liberales, Liebe Global und Fröhliche Weihnachten Mein Rat geht dahin, mit dem Kapitel „Parlamentarisches“ anzufangen, dann hat man das Schlimmste bald hinter sich, und es kann entspannt bergab gehen! Bewertung: 12 Punkte von 10 Verdient den Friedenspreis des Prenzlauer Buchhandels und gehört auf jeden Gaben-, Geburtstags- und Goldene-Hochzeitstisch. Freigegeben ab 16 Jahren.

Es gibt einen Hoffnungsstrahl in düsteren Zeiten: Wer schräge Limericks schreibt und mehr die Reime als die politischen Gegner schüttelt, kann trotzdem (oder deswegen) eine beachtliche Rolle in den bierernsten bis furztrockenen Gremien des Europaparlaments und des Bundestags spielen. Zumindest war dies bis vor wenigen Jahren der Fall. Ulrich (Uli) Irmer gehört der Generation von Politikern an, die vor ihrer Karriere „analog“ berufstätig waren, in seinem Falle als Rechtsanwalt in München; dies im Gegensatz zu heutigen Jungstars, die vom Klassensprecher über die Jung-Fuzzis/den Ortsverein bis zum sicheren Listenplatz durchstarten. Letzter Kontakt dieser Volksver(t)räter mit der Realität ist ein Studium mit oder ohne Abschluss / eine möglichst selbst verfasste Dissertation…

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Anders Uli Irmer: Wer wie ich das Privileg hatte, einige Jahre mit ihm/für ihn zu arbeiten, lernte die spielerische Kreativität dieses ebenso gebildeten, lebenserfahrenen wie empathiebegabten Menschen, sein Über-die-Tagesfragen-Hinausschauen und, nicht zuletzt, seinen nahezu unerschöpflichen Humor schätzen. Gibt es Vertreter(innen) der heutigen Generation, die fraktionsübergreifend abends an der Bar Georg Kreisler huldigen oder Wetten abschließen, dass ein bestimmter Schlüsselbegriff in einer 10-Minuten-Plenarrede vorkommt? Kommt jemand/fraud auf die Idee, eine Presserklärung zum Dauer-Clinch mit dem Koalitionspartner (so etwas kannte man schon in den 90er Jahren) mit „Die Maß ist voll“ titulieren?! Da floss zu den Sitzungen des Arbeitskreises Außenpolitik, wenn sie nach 18 h stattfanden, auch mal der eine oder andere Schluck Rotwein, immer von der besten meist badischen Sorte. So weit die Erinnerungen…

Jetzt steht fest: Die gesammelten, mit Zeitgeist-Anekdoten gewürzten sprachlichen Kleinkunstwerke Irmers werden, Gottseidank, der Nachwelt erhalten bleiben. Wer das Buch irgendwo aufschlägt, buddelt sich an just dieser Stelle ein und hört nicht mehr mit dem Lesen auf,

- sei es bei den „landsmannschaftlichen“ Kapiteln Deutsches, Bayrisches, Schwäbisches, Österreichisches, Fremde Länder, Münchner Splitter, ein bisschen Europa, ein bisschen Ossi

- sei es beim Nahkampf mit Klerus und – natürlich – Parlament

- sei es beim Thema „Liebe“: Liberales, Liebe Global und Fröhliche Weihnachten

Mein Rat geht dahin, mit dem Kapitel „Parlamentarisches“ anzufangen, dann hat man das Schlimmste bald hinter sich, und es kann entspannt bergab gehen!

Bewertung: 12 Punkte von 10

Verdient den Friedenspreis des Prenzlauer Buchhandels und gehört auf jeden Gaben-, Geburtstags- und Goldene-Hochzeitstisch. Freigegeben ab 16 Jahren.

geschrieben am 24.10.2017 | 356 Wörter | 2256 Zeichen

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