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Conan 2 - Der Gott in der Kugel


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Rezension von

Christopher Bünte

Conan 2 - Der Gott in der Kugel In den Dreißiger Jahren erfand der Texaner Robert E. Howard die Figur Conan: Ein wilder Barbar aus dem Norden, der seine Heimat verlassen hat, um die Länder der Welt zu bereisen. Er stolpert von Abenteuer zu Abenteuer, und sein Schwert und seine Fäuste leisten ihm dabei gute Dienste. Conan ist seitdem zu einer Legende geworden. Klassische Fantasy-Literatur kann nicht mehr ohne ihn gedacht werden. In den letzten Jahren haben sich Comicautor Kurt Busiek und Zeichner Cary Nord an eine Neufassung des Helden gewagt. Im ersten Band »Die Tochter des Frostriesen« sahen die Leser eine frische und lebendige Neuinterpretation des Barbaren. Busieks und Nords großer Verdienst ist es, Conan den Cimmerier ins Heute transportiert haben, ohne ihn anstauben oder albern wirken zu lassen. So hinreißend der erste Band war, so gespannt durfte man auf den zweiten sein. Es würde schwer werden, das Lesegefühl von »Die Tochter des Frostriesen« zu übertrumpfen, denn kaum etwas ist spannender, als der gelungenen Neuentwicklung einer alten Figur beizuwohnen. Der nächste Schritt würde nicht einfach werden. Der zweite Band setzt sich erneut aus mehreren, miteinander verflochtenen Haupt- und Nebenhandlungen zusammen. Will man die beiden wichtigsten Erzählstränge nennen, kommt man auf »Der Gott in der Kugel« und »Der Ibis und die Schlange«. Im ersten Teil reist Conan in die nemedische Stadt Numalia, um sich als Dieb zu versuchen. Dort leben viele reiche Händler, so auch der fettleibige Kallian Publico. Conan lässt es sich nicht nehmen, nachts in dessen Schatzhaus einzusteigen. Kaum hat er das fremde Gemäuer betreten, stolpert er jedoch über Kallians Leiche. Sie ist noch warm. Schnell sind Wachen zur Stelle, die Conan des Mordes bezichtigen. Im zweiten Teil des neuen Conan-Bandes tritt der Barbar in die Dienste des Ibis-Priesters Kalanthes. Er begleitet ihn als Söldner auf seiner Reise in die Stadt Hanumar. Kalanthes will dort mit Hilfe uralter, namenloser Götter einen mächtigen, bösartigen Zauberstein vernichten. Thoth-Amon, der finstere Priester des Schlangengottes Set, hat jedoch etwas dagegen. Er hätte den Zauberstein gerne für sich. Mit allen Mitteln versucht er, die Vernichtung des Artefakts zu verhindern. Als sich die Ereignisse zuspitzen, muss Conan erkennen, dass auch er inzwischen in die Fehde der beiden Priester verwickelt ist. Wer nun in dem zweiten Conan-Band zu viele textlastige Ränkespiele und Debatten vermutet, liegt falsch. Denn Conan bleibt Conan. Zwar ist er nicht ungeschickt oder dumm, aber Probleme löst er vorzugsweise auf eine Weise: Mit dem Schwert. Obwohl die Handlungen in ihrer Wiedergabe oberflächlich erscheinen, sollte man sich nicht täuschen lassen. Den Geschichten von Busiek haftet eine beeindruckende Komplexität an, die Howards Grundlage nur gerecht wird. Denn Conan bezeichnet mehr als nur eine einzelne Figur. Der Name steht für ein ganzes Fantasy-Universum. So entsteht fast beiläufig ein detailliertes Bild des fiktiven Landes Nemedia, durch das Conan reist. Ein wenig mehr Stadtansichten wären sicherlich wünschenswert gewesen. Hyperborea aus Band 1 bleibt nach dem Lesen plastischer in Erinnerung als Numalia oder Hanumar. Zurück zur Eingangsfrage: Was kommt nach der (Neu-)Entwicklung des Helden? Busieks Antwort lautet: Die Entwicklung seiner Gefährten und Gegner. »Der Gott in der Kugel« konzentriert sich nicht mehr so sehr auf die Charakterisierung Conans, sondern nimmt ihn zurück zugunsten anderer Figuren in seinem Umfeld. Im Hinblick auf die Fortführung der Serie scheint dieser Schritt sehr sinnvoll. Und der Leser ist dankbar. Conan kennen wir jetzt schließlich. Jetzt müssen neue, starke Charaktere her, zwischen denen er sich bewegen kann. Insgesamt vier werden davon in »Der Gott in der Kugel« präsentiert: Janissa die Witwenmacherin, die Knochenfrau, der Ibis-Priester Kalanthes und der Set-Priester Thoth-Amon. Letzterer wird Conan-Fans noch als der spätere Erzfeind des Barbaren in Erinnerung sein. Der zweite Conan-Band »Der Gott in der Kugel« ist eine runde Sache. Die beiden enthaltenen Geschichten sind detailverliebt, actionreich und spannend. Sie öffnen dem Leser ein Fenster in die phantastische Welt des Barbaren Conan. Da möchte man gar nicht so schnell wieder zurückkehren. Der Anfang der Serie wurde konsequent weitergedacht. Es wurde viel Wert auf die Gestaltung der zukünftigen Gegner und Gefährten gelegt, was sich in den kommenden Bänden hoffentlich auszahlen wird. Dabei tritt die Titelfigur im Vergleich zum ersten Band ein wenig in den Hintergrund. Notwendigerweise wirkt die Geschichte dadurch zersplitterter, das euphorische Hochgefühl von »Die Tochter des Frostriesen« bleibt leider aus. Neueinsteigern ist daher der erste Band eher zu empfehlen. Alle anderen Fans des wilden Cimmeriers werden ihre Freude an dieser neuen Dosis Fantasy-Abenteuer haben.

In den Dreißiger Jahren erfand der Texaner Robert E. Howard die Figur Conan: Ein wilder Barbar aus dem Norden, der seine Heimat verlassen hat, um die Länder der Welt zu bereisen. Er stolpert von Abenteuer zu Abenteuer, und sein Schwert und seine Fäuste leisten ihm dabei gute Dienste. Conan ist seitdem zu einer Legende geworden. Klassische Fantasy-Literatur kann nicht mehr ohne ihn gedacht werden. In den letzten Jahren haben sich Comicautor Kurt Busiek und Zeichner Cary Nord an eine Neufassung des Helden gewagt. Im ersten Band »Die Tochter des Frostriesen« sahen die Leser eine frische und lebendige Neuinterpretation des Barbaren. Busieks und Nords großer Verdienst ist es, Conan den Cimmerier ins Heute transportiert haben, ohne ihn anstauben oder albern wirken zu lassen.

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#
rezensiert seit
Buchtitel
4
31.10.2006
5
02.07.2006

So hinreißend der erste Band war, so gespannt durfte man auf den zweiten sein. Es würde schwer werden, das Lesegefühl von »Die Tochter des Frostriesen« zu übertrumpfen, denn kaum etwas ist spannender, als der gelungenen Neuentwicklung einer alten Figur beizuwohnen. Der nächste Schritt würde nicht einfach werden.

Der zweite Band setzt sich erneut aus mehreren, miteinander verflochtenen Haupt- und Nebenhandlungen zusammen. Will man die beiden wichtigsten Erzählstränge nennen, kommt man auf »Der Gott in der Kugel« und »Der Ibis und die Schlange«. Im ersten Teil reist Conan in die nemedische Stadt Numalia, um sich als Dieb zu versuchen. Dort leben viele reiche Händler, so auch der fettleibige Kallian Publico. Conan lässt es sich nicht nehmen, nachts in dessen Schatzhaus einzusteigen. Kaum hat er das fremde Gemäuer betreten, stolpert er jedoch über Kallians Leiche. Sie ist noch warm. Schnell sind Wachen zur Stelle, die Conan des Mordes bezichtigen. Im zweiten Teil des neuen Conan-Bandes tritt der Barbar in die Dienste des Ibis-Priesters Kalanthes. Er begleitet ihn als Söldner auf seiner Reise in die Stadt Hanumar. Kalanthes will dort mit Hilfe uralter, namenloser Götter einen mächtigen, bösartigen Zauberstein vernichten. Thoth-Amon, der finstere Priester des Schlangengottes Set, hat jedoch etwas dagegen. Er hätte den Zauberstein gerne für sich. Mit allen Mitteln versucht er, die Vernichtung des Artefakts zu verhindern. Als sich die Ereignisse zuspitzen, muss Conan erkennen, dass auch er inzwischen in die Fehde der beiden Priester verwickelt ist. Wer nun in dem zweiten Conan-Band zu viele textlastige Ränkespiele und Debatten vermutet, liegt falsch. Denn Conan bleibt Conan. Zwar ist er nicht ungeschickt oder dumm, aber Probleme löst er vorzugsweise auf eine Weise: Mit dem Schwert.

Obwohl die Handlungen in ihrer Wiedergabe oberflächlich erscheinen, sollte man sich nicht täuschen lassen. Den Geschichten von Busiek haftet eine beeindruckende Komplexität an, die Howards Grundlage nur gerecht wird. Denn Conan bezeichnet mehr als nur eine einzelne Figur. Der Name steht für ein ganzes Fantasy-Universum. So entsteht fast beiläufig ein detailliertes Bild des fiktiven Landes Nemedia, durch das Conan reist. Ein wenig mehr Stadtansichten wären sicherlich wünschenswert gewesen. Hyperborea aus Band 1 bleibt nach dem Lesen plastischer in Erinnerung als Numalia oder Hanumar.

Zurück zur Eingangsfrage: Was kommt nach der (Neu-)Entwicklung des Helden? Busieks Antwort lautet: Die Entwicklung seiner Gefährten und Gegner. »Der Gott in der Kugel« konzentriert sich nicht mehr so sehr auf die Charakterisierung Conans, sondern nimmt ihn zurück zugunsten anderer Figuren in seinem Umfeld. Im Hinblick auf die Fortführung der Serie scheint dieser Schritt sehr sinnvoll. Und der Leser ist dankbar. Conan kennen wir jetzt schließlich. Jetzt müssen neue, starke Charaktere her, zwischen denen er sich bewegen kann. Insgesamt vier werden davon in »Der Gott in der Kugel« präsentiert: Janissa die Witwenmacherin, die Knochenfrau, der Ibis-Priester Kalanthes und der Set-Priester Thoth-Amon. Letzterer wird Conan-Fans noch als der spätere Erzfeind des Barbaren in Erinnerung sein.

Der zweite Conan-Band »Der Gott in der Kugel« ist eine runde Sache. Die beiden enthaltenen Geschichten sind detailverliebt, actionreich und spannend. Sie öffnen dem Leser ein Fenster in die phantastische Welt des Barbaren Conan. Da möchte man gar nicht so schnell wieder zurückkehren. Der Anfang der Serie wurde konsequent weitergedacht. Es wurde viel Wert auf die Gestaltung der zukünftigen Gegner und Gefährten gelegt, was sich in den kommenden Bänden hoffentlich auszahlen wird. Dabei tritt die Titelfigur im Vergleich zum ersten Band ein wenig in den Hintergrund. Notwendigerweise wirkt die Geschichte dadurch zersplitterter, das euphorische Hochgefühl von »Die Tochter des Frostriesen« bleibt leider aus. Neueinsteigern ist daher der erste Band eher zu empfehlen. Alle anderen Fans des wilden Cimmeriers werden ihre Freude an dieser neuen Dosis Fantasy-Abenteuer haben.

geschrieben am 22.12.2006 | 719 Wörter | 4124 Zeichen

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