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Die Bücher der Magie: Der Kinderkreuzzug


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Rezension von

Frank Drehmel

Der Kinderkreuzzug Die Romanreihe “Die Bücher der Magie” basiert auf einer von Neil Gaiman & John Bolton geschaffenen Comicvorlage des US-amerikanischen DC-Verlags. Dass in London spurlos Kinder verschwinden, interessiert den 13-jährigen Timothy Hunter nur am Rande. Er hat ganz andere Probleme: Der einarmige, “alte” Mann, der da zu Hause im dunklen Wohnzimmer sitzt und Schwarz-Weiß-Filme schaut, ist nicht sein leiblicher Vater und die magischen Fähigkeiten, die ihm prophezeit wurden, sind -falls überhaupt spürbar- bestenfalls unterentwickelt. Wenn er doch nur Freundin Molly seine Sorgen anvertrauen könnte. Da tritt eines Tages das seltsame, rothaarige Mädchen Marya an ihn heran und bittet Tim, sie in eine andere Dimension, das sogenannte Freie Land -einen Zufluchtsort für verfolgte und gequälte Kinder-, zu begleiten, damit er mit seinen gewaltigen magischen Kräften die Pforten zu allen Welten, in denen Kinder Bösartigkeiten widerfahren, aufzustößt. Weil Tims Leben momentan ohnehin aus dem Lot ist, willigt er ein. In einer schmutzigen Londoner Gasse betritt er das Portal, welches Marya für ihn schafft und landet auf einer grünen Wiese,.... vom Mädchen keine Spur! Dass der dritte Band der Reihe der bisher beste ist, liegt weniger an einer erkennbaren Steigerung der schriftstellerischen Fähigkeiten Jablonskis, als vielmehr an der zugrunde liegenden Story der Comicvorlage. Das “Freie Land” weckt in jedem Leser ganz persönliche Assoziationen über eine glückliche Kindheit, ohne das ausschweifende Beschreibungen notwendig wären. Kleine Text-Stellen und unscheinbare Details reichen aus, ein Gefühl der Sehnsucht nach dem Paradies im Leser zu entfachen. Selbst wenn das “Freie Land” nicht viel mehr als eine Variation des Nimmerland-Themas aus Peter Pan ist -etwas, das man im übrigen auch in anderen Texten Gaimans, dem Schöpfer des Comics, immer wieder findet-, so tut diese Erkenntnis dem Lesevergnügen keine Abbruch und man nimmt sogar klaglos hin, dass Kinder in merkwürdigen Kostümen wie eine Reinkarnation der Verlorenen Jungs erscheinen. Bedauerlicherweise leidet auch dieser Roman an einer überhasteten Erzählweise, einem Tempo, welches dem Leser kaum Zeit lässt, gedanklich im Land zu verweilen. Nicht wirklich erfreulich ist weiterhin, dass die zentralen Handlungsstränge um Marya sowie den “Verführer” der Kinder nicht zu einem Abschluss gebracht werden und dieser Roman damit nicht vielmehr als der erste Teil eines Zyklusses von unbestimmter Länge ist; und dieses ist etwas, worüber ich als der Leser vor einem Kauf eines Buches in Kenntnis gesetzt werden möchte. Fazit: Ein unterhaltsamer, atmosphärisch fesselnder Roman, dessen Schwächen jedoch in seiner Kürze und der fehlenden Originalität des Grundthemas liegen.

Die Romanreihe “Die Bücher der Magie” basiert auf einer von Neil Gaiman & John Bolton geschaffenen Comicvorlage des US-amerikanischen DC-Verlags.

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Buchtitel
1
18.02.2018
4
18.02.2018
5
18.02.2018

Dass in London spurlos Kinder verschwinden, interessiert den 13-jährigen Timothy Hunter nur am Rande. Er hat ganz andere Probleme: Der einarmige, “alte” Mann, der da zu Hause im dunklen Wohnzimmer sitzt und Schwarz-Weiß-Filme schaut, ist nicht sein leiblicher Vater und die magischen Fähigkeiten, die ihm prophezeit wurden, sind -falls überhaupt spürbar- bestenfalls unterentwickelt. Wenn er doch nur Freundin Molly seine Sorgen anvertrauen könnte.

Da tritt eines Tages das seltsame, rothaarige Mädchen Marya an ihn heran und bittet Tim, sie in eine andere Dimension, das sogenannte Freie Land -einen Zufluchtsort für verfolgte und gequälte Kinder-, zu begleiten, damit er mit seinen gewaltigen magischen Kräften die Pforten zu allen Welten, in denen Kinder Bösartigkeiten widerfahren, aufzustößt. Weil Tims Leben momentan ohnehin aus dem Lot ist, willigt er ein. In einer schmutzigen Londoner Gasse betritt er das Portal, welches Marya für ihn schafft und landet auf einer grünen Wiese,.... vom Mädchen keine Spur!

Dass der dritte Band der Reihe der bisher beste ist, liegt weniger an einer erkennbaren Steigerung der schriftstellerischen Fähigkeiten Jablonskis, als vielmehr an der zugrunde liegenden Story der Comicvorlage.

Das “Freie Land” weckt in jedem Leser ganz persönliche Assoziationen über eine glückliche Kindheit, ohne das ausschweifende Beschreibungen notwendig wären. Kleine Text-Stellen und unscheinbare Details reichen aus, ein Gefühl der Sehnsucht nach dem Paradies im Leser zu entfachen. Selbst wenn das “Freie Land” nicht viel mehr als eine Variation des Nimmerland-Themas aus Peter Pan ist -etwas, das man im übrigen auch in anderen Texten Gaimans, dem Schöpfer des Comics, immer wieder findet-, so tut diese Erkenntnis dem Lesevergnügen keine Abbruch und man nimmt sogar klaglos hin, dass Kinder in merkwürdigen Kostümen wie eine Reinkarnation der Verlorenen Jungs erscheinen.

Bedauerlicherweise leidet auch dieser Roman an einer überhasteten Erzählweise, einem Tempo, welches dem Leser kaum Zeit lässt, gedanklich im Land zu verweilen. Nicht wirklich erfreulich ist weiterhin, dass die zentralen Handlungsstränge um Marya sowie den “Verführer” der Kinder nicht zu einem Abschluss gebracht werden und dieser Roman damit nicht vielmehr als der erste Teil eines Zyklusses von unbestimmter Länge ist; und dieses ist etwas, worüber ich als der Leser vor einem Kauf eines Buches in Kenntnis gesetzt werden möchte.

Fazit: Ein unterhaltsamer, atmosphärisch fesselnder Roman, dessen Schwächen jedoch in seiner Kürze und der fehlenden Originalität des Grundthemas liegen.

geschrieben am 08.08.2004 | 394 Wörter | 2336 Zeichen

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