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32. Dezember


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Rezension von

Christopher Bünte

32. Dezember Enki Bilal wurde am 7. Oktober 1951 in Belgrad geboren. Als er zehn Jahre alt war, beschlossen seine Eltern, nach Frankreich auszuwandern. Die Familie fand in Paris ein neues Zuhause. Schon früh entdeckte Bilal seine Faszination für das Zeichnen. Mit einer seiner Arbeiten gewann er 1971 einen Talentwettbewerb für Nachwuchszeichner, den die Jugendzeitschrift »Pilote« veranstaltet hatte. Es folgte eine erste Veröffentlichung in Heft 645 von »Pilote«. Nach diesem ersten Erfolg blieb Bilal dem Magazin viele Jahre lang treu verbunden. In den siebziger Jahren schrieb und zeichnete er für »Pilote« viele kleine Szenarios. Er entwickelte dabei seine Runzeltechnik und übte sich in Direktkolorierung, was damals noch eine eher ungewöhnliche Methode war. Wohl ebenso wichtig wie die Ausbildung seines Zeichentalents in jenen Tagen war Enki Bilals Bekanntschaft mit Pierre Christin. Der langjährige Szenarist wollte politische Themen aufgreifen und konnte Bilals Hang zu Monstren und phantastischen Halbwesen nicht so recht teilen. Aus der gemeinsamen Arbeit dieses ungleichen Paares erwuchs der fünfteilige Zyklus »Legendes d'Aujourd'hui« (dt.: Legenden der Gegenwart), der in der Zeit von 1975 bis 1983 entstand. Bilal und Christin widmeten sich hier gesellschaftlichen Themen. Die Geschichten waren geprägt von einem stets skeptischen Blick auf die Machtstrukturen der Politik. Später kamen phantastische Einflüsse hinzu. Der grob als »Polit-Fiction« zu umschreibende Zyklus stellt Bilals erstes großes Werk dar, und brachte ihn (trotz gewisser inhaltlicher Schwächen) voran in die erste Liga französischer Comickünstler. Wem Enki Bilal seitdem noch kein Begriff war, lernte ihn spätestens durch seinen zweiten Zyklus kennen. Der dreiteilige Nikopol-Zyklus, begonnen 1980, entstand allein unter Bilals Federführung. Sowohl als Autor als auch als Zeichner setzte er mit dem ersten Band »La foire aux Immortels« neue Maßstäbe. Die Geschichte teilt Seitenhiebe in Richtung von Politik, Kirche und Gesellschaft aus. Nicht zuletzt ist es ein phantastisches Science-fiction-Abenteuer. Zeichnerisch ist Bilals Freude an offenen Formen, an großen Panels und an grafischer Ganzheitlichkeit kaum zu übersehen. Jede Seite ein Kunstwerk, könnte man seinen Anspruch formulieren.

Enki Bilal wurde am 7. Oktober 1951 in Belgrad geboren. Als er zehn Jahre alt war, beschlossen seine Eltern, nach Frankreich auszuwandern. Die Familie fand in Paris ein neues Zuhause. Schon früh entdeckte Bilal seine Faszination für das Zeichnen. Mit einer seiner Arbeiten gewann er 1971 einen Talentwettbewerb für Nachwuchszeichner, den die Jugendzeitschrift »Pilote« veranstaltet hatte. Es folgte eine erste Veröffentlichung in Heft 645 von »Pilote«. Nach diesem ersten Erfolg blieb Bilal dem Magazin viele Jahre lang treu verbunden. In den siebziger Jahren schrieb und zeichnete er für »Pilote« viele kleine Szenarios. Er entwickelte dabei seine Runzeltechnik und übte sich in Direktkolorierung, was damals noch eine eher ungewöhnliche Methode war.

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Wem Enki Bilal seitdem noch kein Begriff war, lernte ihn spätestens durch seinen zweiten Zyklus kennen. Der dreiteilige Nikopol-Zyklus, begonnen 1980, entstand allein unter Bilals Federführung. Sowohl als Autor als auch als Zeichner setzte er mit dem ersten Band »La foire aux Immortels« neue Maßstäbe. Die Geschichte teilt Seitenhiebe in Richtung von Politik, Kirche und Gesellschaft aus. Nicht zuletzt ist es ein phantastisches Science-fiction-Abenteuer. Zeichnerisch ist Bilals Freude an offenen Formen, an großen Panels und an grafischer Ganzheitlichkeit kaum zu übersehen. Jede Seite ein Kunstwerk, könnte man seinen Anspruch formulieren.

geschrieben am 13.03.2006 | 318 Wörter | 1947 Zeichen

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