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Gesucht! Henri, der Bücherdieb


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Gesucht! Henri, der Bücherdieb Emily MacKenzie setzt einen Trend fort, der bei etlichen Kinderbucherscheinungen dieses Jahres und des letzten Jahres zu erkennen war: die Einheitlichkeit von Autorenschaft und Illustration. MacKenzie ist für ihr 2014 im englischen Original erschienenes Werk „Gesucht! – Henri, der Bücherdieb“ im Jahr 2016 sogar für einen Preis nominiert worden, sodass man hoffen kann, dass auf dieses nette Buch noch etliche folgen werden. Worum geht es? Henri ist kein ganz normales Kaninchen. Denn im Gegensatz zu seinen Artgenossen, die sich vornehmlich um Nahrungsaufnahme sorgen, ist Henris größte Liebe das Lesen. Henri ist zudem sehr akribisch und führt allerlei Listen über seine Lieblingsbücher, gerade gelesene Bücher, Bücher, die er noch lesen will oder die anderen gefallen. Auf einer Doppelseite tobt sich MacKenzie dabei ziemlich aus und transformiert zahlreiche Buchtitel in kaninchengerechte Bezeichnungen, was natürlich auch noch ins Deutsche übersetzt werden musste. Wenn man Original und deutsche Übersetzung vergleicht – das geht z.B. auf der Homepage der Autorin, wo man einige Seiten des Originals einsehen kann –, wird man hier einige Anpassungen an den deutschen Literaturkanon entdecken, was aber erst einmal nicht verkehrt ist. Allerdings hätten die Listen hier viel konsequenter darauf abgestellt werden müssen, was Kinder lesen oder kennen könnten. Denn die kindlichen Leser oder Zuhörer können mit der Vermöhrung des Zauberbergs von Thomas Mann oder der Schatzinsel von Stevenson nichts anfangen. Und nur wenige der in Kaninchensprache abgewandelten Titel sind wirklich Kinderbücher, z.B. Janoschs Oh wie schön ist Panama oder Preußlers Räuber Hotzenplotz. Da hätte ich mir vom Lektorat mehr erwartet. Wie dem auch sei: für Henri ist die Buchwelt voller Geheimnisse, Entdeckungen und Erlebnisse. Einziges Problem: er hat zu wenige davon. Also schmiedet er einen tollkühnen Plan: er muss sie sich anderswo besorgen und wird zum Bücherdieb. So hat er endlich mehr als genug Lesestoff. Die Bestohlenen hingegen sind sehr traurig und können sich nicht erklären, wie anstelle ihrer Bücher angenagte Möhren ins Regal kommen. Auch die Polizei glaubt natürlich kein Wort, als Henri beschrieben wird. Wenn da nicht durch einen blöden Zufall Henri überführt werden würde. Doch am Ende gibt es eine für alle Beteiligten zufrieden stellende Lösung. Das Buch ist für Kinder zwischen 4 und 6 Jahren vorgesehen und im Vergleich betrachtet ist es ganz schön spannungsgeladen: ein Dieb! der durch einen Polizisten gefasst wird! Das ist ungewöhnlich für die Zielgruppe, wird aber durch den niedlichen Henri und die gefundenen Lösungen wieder relativiert. Die Zeichnungen sind liebevoll und transportieren sowohl die Geschichte als auch die Emotionen der Beteiligten gut zu den kindlichen Lesern und Zuhörern. Insgesamt ist es ein sehr schönes Erstlingswerk, das erfreulicherweise die (legale) Liebe zu Büchern in den Köpfen der Kinder zu verankern versucht.

Emily MacKenzie setzt einen Trend fort, der bei etlichen Kinderbucherscheinungen dieses Jahres und des letzten Jahres zu erkennen war: die Einheitlichkeit von Autorenschaft und Illustration. MacKenzie ist für ihr 2014 im englischen Original erschienenes Werk „Gesucht! – Henri, der Bücherdieb“ im Jahr 2016 sogar für einen Preis nominiert worden, sodass man hoffen kann, dass auf dieses nette Buch noch etliche folgen werden.

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Worum geht es? Henri ist kein ganz normales Kaninchen. Denn im Gegensatz zu seinen Artgenossen, die sich vornehmlich um Nahrungsaufnahme sorgen, ist Henris größte Liebe das Lesen. Henri ist zudem sehr akribisch und führt allerlei Listen über seine Lieblingsbücher, gerade gelesene Bücher, Bücher, die er noch lesen will oder die anderen gefallen. Auf einer Doppelseite tobt sich MacKenzie dabei ziemlich aus und transformiert zahlreiche Buchtitel in kaninchengerechte Bezeichnungen, was natürlich auch noch ins Deutsche übersetzt werden musste. Wenn man Original und deutsche Übersetzung vergleicht – das geht z.B. auf der Homepage der Autorin, wo man einige Seiten des Originals einsehen kann –, wird man hier einige Anpassungen an den deutschen Literaturkanon entdecken, was aber erst einmal nicht verkehrt ist. Allerdings hätten die Listen hier viel konsequenter darauf abgestellt werden müssen, was Kinder lesen oder kennen könnten. Denn die kindlichen Leser oder Zuhörer können mit der Vermöhrung des Zauberbergs von Thomas Mann oder der Schatzinsel von Stevenson nichts anfangen. Und nur wenige der in Kaninchensprache abgewandelten Titel sind wirklich Kinderbücher, z.B. Janoschs Oh wie schön ist Panama oder Preußlers Räuber Hotzenplotz. Da hätte ich mir vom Lektorat mehr erwartet.

Wie dem auch sei: für Henri ist die Buchwelt voller Geheimnisse, Entdeckungen und Erlebnisse. Einziges Problem: er hat zu wenige davon. Also schmiedet er einen tollkühnen Plan: er muss sie sich anderswo besorgen und wird zum Bücherdieb. So hat er endlich mehr als genug Lesestoff. Die Bestohlenen hingegen sind sehr traurig und können sich nicht erklären, wie anstelle ihrer Bücher angenagte Möhren ins Regal kommen. Auch die Polizei glaubt natürlich kein Wort, als Henri beschrieben wird. Wenn da nicht durch einen blöden Zufall Henri überführt werden würde. Doch am Ende gibt es eine für alle Beteiligten zufrieden stellende Lösung.

Das Buch ist für Kinder zwischen 4 und 6 Jahren vorgesehen und im Vergleich betrachtet ist es ganz schön spannungsgeladen: ein Dieb! der durch einen Polizisten gefasst wird! Das ist ungewöhnlich für die Zielgruppe, wird aber durch den niedlichen Henri und die gefundenen Lösungen wieder relativiert. Die Zeichnungen sind liebevoll und transportieren sowohl die Geschichte als auch die Emotionen der Beteiligten gut zu den kindlichen Lesern und Zuhörern.

Insgesamt ist es ein sehr schönes Erstlingswerk, das erfreulicherweise die (legale) Liebe zu Büchern in den Köpfen der Kinder zu verankern versucht.

geschrieben am 31.01.2016 | 439 Wörter | 2516 Zeichen

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