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Ab heute wird's wild und gefährlich


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Ab heute wird's wild und gefährlich Bei diesem Kinderbuch, das insbesondere für 7-10 jährige Kinder zum Selbstlesen geeignet ist, besticht vor allem die grafische Gestaltung. Der Einband hat Dschungel-Charakter, die weiteren Bleistiftzeichnungen im Buch sind großformatig und detailverliebt. Sämtliche im Buch auftretenden Charaktere – Menschen wie Tiere – werden zu Beginn in einer Galerie liebevoll portraitiert, so dass es dem kleinen Leser leichter gemacht wird, die Fülle an Namen im Verlauf der Geschichte zu behalten. Die Geschichte beginnt recht traurig damit, dass Hauskatze Molly ihr Zuhause verliert, da ihre Besitzerin ins Altenheim umzieht. Sie selbst soll ins Tierheim, entkommt aber aus ihrem Transportkorb. Molly träumte schon immer von der Wildnis und freut sich auf ihr Abenteuer. Sie wandert los und trifft auf eine Gruppe verschiedener Wildtiere, die wöchentlich auf einer Lichtung zusammenkommen um den immer gleichen Geschichten des alten Dachses zu lauschen. Um Eindruck zu schinden, erfindet Molly wilde Abenteuergeschichten, die sie angeblich bereits erlebt hat. Einige der Tiere bleiben skeptisch, doch dem alten Dachs missfällt es sehr, dass die jüngeren Tiere begeistert Mollys neuen Geschichten lauschen. Aufregung kommt in die Gruppe, als am Waldrand rot-weiße „Flatterbänder“ entdeckt werden. Die Tiere arbeiten daraufhin eng zusammen, um den geplanten Bau eines Wanderparkplatzes zu verhindern. Die Parallelität der Geschichte aus menschlicher Sicht und aus Sicht der Tiere, die am Rande der Zivilisation leben, ist äußerst gelungen. Heimische Tierarten und ihre Lebensumstände am Rande der Stadt werden den Kindern flüssig und nebenbei nahe gebracht. Natürlich wird es äußerst turbulent, mit in Wohnwagen eingesperrten Dachsen, die sich durch Maissäcke futtern und in Schuppen eingesperrten Bürgermeistern, die ihre Rede verpassen, mit überfluteten Wiesen, randalierenden Stieren und entsetzten Mitarbeitern von Umweltbehörden. Der Plot transportiert dabei mehrere pädagogische Wertvorstellungen auf einfühlsame Weise: Molly wird von der Gruppe akzeptiert, obwohl auffliegt, dass sie keines ihrer fiktiven Abenteuer wirklich erlebt hat. Der alte Dachs springt über seinen Schatten und sieht in Molly keine Konkurrenz mehr. Jedes Tier trägt seinen ihm spezifisch möglichen Teil dazu bei, die große Mission zu erfüllen, da alle zusammenhalten und mithelfen. Ein wenig Kritik muss aber auch sein: So überfordern manche Begriffe die junge Leserschaft, wenn von „High-Speed“ beim Internet oder dem neuen „X10“ für einen tollen Geländewagen die Rede ist (S.45) oder als entsetzter Ausruf „Alter!“ getextet wird (S.199). Ausufernd und für schwache Nerven etwas arg detailliert lässt die Autorin beim plötzlichen Verschwinden des alten Dachses die anderen Tiere darüber sinnieren, was ihm zugestoßen sein könnte: „Pelztierhändler“ (S.114) sind den jungen Lesern sicher noch kein Begriff und müssen im elterlichen Gespräch unangenehm erläutert werden. Auch, dass ein Reh darüber nachdenkt, dass ein Onkel von ihm „zu Gulasch gekocht“ wurde und „Garderobenhaken“ aus seinem Geweih gemacht wurden (S.115), ist überzogen und fordert von den Eltern weitergehende Erläuterungen. Ebenso das nicht weiter ausbuchstabierte oder erläuterte Auswanderungsziel des Hasen „nach NRW“ (S.135) ist für junge Leser, wie auch für die übrigen Tiere der Geschichte, gänzlich unverständlich. Dessen ungeachtet handelt es sich bei diesem Buch um ein liebevoll gestaltetes, umfangreiches Lesebuch für Zweit- bis Viertklässler, mit einer runden Geschichte, die auf einen lustigen und fulminanten Höhepunkt zusteuert, ein klares Happy-End hat und „die Moral der Geschichte“ gut transportiert. Daher eine klare Leseempfehlung!

Bei diesem Kinderbuch, das insbesondere für 7-10 jährige Kinder zum Selbstlesen geeignet ist, besticht vor allem die grafische Gestaltung. Der Einband hat Dschungel-Charakter, die weiteren Bleistiftzeichnungen im Buch sind großformatig und detailverliebt. Sämtliche im Buch auftretenden Charaktere – Menschen wie Tiere – werden zu Beginn in einer Galerie liebevoll portraitiert, so dass es dem kleinen Leser leichter gemacht wird, die Fülle an Namen im Verlauf der Geschichte zu behalten.

weitere Rezensionen von Dr. Benjamin Krenberger


Die Geschichte beginnt recht traurig damit, dass Hauskatze Molly ihr Zuhause verliert, da ihre Besitzerin ins Altenheim umzieht. Sie selbst soll ins Tierheim, entkommt aber aus ihrem Transportkorb. Molly träumte schon immer von der Wildnis und freut sich auf ihr Abenteuer. Sie wandert los und trifft auf eine Gruppe verschiedener Wildtiere, die wöchentlich auf einer Lichtung zusammenkommen um den immer gleichen Geschichten des alten Dachses zu lauschen. Um Eindruck zu schinden, erfindet Molly wilde Abenteuergeschichten, die sie angeblich bereits erlebt hat. Einige der Tiere bleiben skeptisch, doch dem alten Dachs missfällt es sehr, dass die jüngeren Tiere begeistert Mollys neuen Geschichten lauschen. Aufregung kommt in die Gruppe, als am Waldrand rot-weiße „Flatterbänder“ entdeckt werden. Die Tiere arbeiten daraufhin eng zusammen, um den geplanten Bau eines Wanderparkplatzes zu verhindern.

Die Parallelität der Geschichte aus menschlicher Sicht und aus Sicht der Tiere, die am Rande der Zivilisation leben, ist äußerst gelungen. Heimische Tierarten und ihre Lebensumstände am Rande der Stadt werden den Kindern flüssig und nebenbei nahe gebracht. Natürlich wird es äußerst turbulent, mit in Wohnwagen eingesperrten Dachsen, die sich durch Maissäcke futtern und in Schuppen eingesperrten Bürgermeistern, die ihre Rede verpassen, mit überfluteten Wiesen, randalierenden Stieren und entsetzten Mitarbeitern von Umweltbehörden. Der Plot transportiert dabei mehrere pädagogische Wertvorstellungen auf einfühlsame Weise: Molly wird von der Gruppe akzeptiert, obwohl auffliegt, dass sie keines ihrer fiktiven Abenteuer wirklich erlebt hat. Der alte Dachs springt über seinen Schatten und sieht in Molly keine Konkurrenz mehr. Jedes Tier trägt seinen ihm spezifisch möglichen Teil dazu bei, die große Mission zu erfüllen, da alle zusammenhalten und mithelfen.

Ein wenig Kritik muss aber auch sein: So überfordern manche Begriffe die junge Leserschaft, wenn von „High-Speed“ beim Internet oder dem neuen „X10“ für einen tollen Geländewagen die Rede ist (S.45) oder als entsetzter Ausruf „Alter!“ getextet wird (S.199). Ausufernd und für schwache Nerven etwas arg detailliert lässt die Autorin beim plötzlichen Verschwinden des alten Dachses die anderen Tiere darüber sinnieren, was ihm zugestoßen sein könnte: „Pelztierhändler“ (S.114) sind den jungen Lesern sicher noch kein Begriff und müssen im elterlichen Gespräch unangenehm erläutert werden. Auch, dass ein Reh darüber nachdenkt, dass ein Onkel von ihm „zu Gulasch gekocht“ wurde und „Garderobenhaken“ aus seinem Geweih gemacht wurden (S.115), ist überzogen und fordert von den Eltern weitergehende Erläuterungen. Ebenso das nicht weiter ausbuchstabierte oder erläuterte Auswanderungsziel des Hasen „nach NRW“ (S.135) ist für junge Leser, wie auch für die übrigen Tiere der Geschichte, gänzlich unverständlich.

Dessen ungeachtet handelt es sich bei diesem Buch um ein liebevoll gestaltetes, umfangreiches Lesebuch für Zweit- bis Viertklässler, mit einer runden Geschichte, die auf einen lustigen und fulminanten Höhepunkt zusteuert, ein klares Happy-End hat und „die Moral der Geschichte“ gut transportiert. Daher eine klare Leseempfehlung!

geschrieben am 17.05.2017 | 518 Wörter | 3171 Zeichen

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