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Monsternanny - Eine ungeheuerliche Überraschung


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Monsternanny - Eine ungeheuerliche Überraschung Die Mutter der Familie Hellemaa hat gewonnen und zwar einen Wellness-Urlaub. So ganz kann sie ihr Glück gar nicht fassen, aber der Vater soll ja pünktlich von einer seiner vielen Dienstreisen zurückkehren und der Veranstalter hat extra eine Haushaltshilfe angekündigt, die dafür sorgen soll, dass während der Erholung das Zuhause nicht im Chaos versinkt. Das hört sich auch für die drei Kinder, Hella, Kaapo und Maikki, ganz gut an, aber schon bald folgt die Ernüchterung: zum einen ist die Haushaltshilfe ein Kindermädchen, das die ganze Zeit bei der Familie bleiben soll. Zum anderen ist es eine „Monsternanny“, ein Halbmensch, der nicht sprechen kann, aber angeblich wunderbar seine Dienste verrichten soll. Dieses ulkige Riesenfellwesen stellt sich später als „Grah“ heraus und sie kann sehr wohl kommunizieren, nur eben anders als nur mit der Stimme. Sie staubt erst einmal alles ein und hat auch sonst lustige Vorstellungen von kindgerechtem Essen. Was anfangs eher als Abenteuer startet, wächst sich zu einem spannend-gruseligen Plot aus. Denn es gibt nicht nur Grah, sondern eine ganze Menge anderer Monsternannies, die alle offenbar eine Mission haben und das Kinderhüten nur Nebensache ist. Zusätzlich treten Plageelfen auf, die die Monsternannies attackieren und anzapfen. Und dann tauchen im improvisierten Zeltlager der Kinder, deren Eltern zufällig alle eine Wellnessreise gewonnen haben, auch noch drei hexenähnliche Damen auf, die sich interessiert nach den Monsternannies erkundigen. Hilla hat in der Stadtbücherei ein Buch über Monster entdeckt und Kapoo studiert es fleißig, um den Monsternannies irgendwie helfen zu können. Der zwischenzeitlich nach Hause gekommene Vater ist eher keine Hilfe und seine Rolle ist ohnehin als mehr als fragwürdig einzustufen. Unterstützt werden die Kinder auch noch von Maikkis sprechendem Bademantel, der zwar in Rätseln Hinweise gibt, die dann aber doch den Kindern auf die Sprünge helfen. Als endlich das Ziel der Monsternannies klar ist, werden die Kinder Augenzeugen einer schaurigen Zusammenkunft an der Pforte, die die Monster in ihre eigene Welt zurückbringt. Wer Kinderbuchhelden wie Ella oder Pekka gewohnt ist, sollte gewarnt sein: nicht jedes Kinderbuch, das aus Finnland kommt, ist lustig. Hier entwickeln sich zwar auch einige lustige Szenen, aber oftmals ist es eher beklemmend, wie die elternlosen Kinder in einer für sie völlig unbeherrschbaren Situation Lösungen finden sollen, für sich und die zwar lieben, aber doch monströsen Halbmenschen. Die auftauchenden Gestalten sind dabei meist unsympathisch und haben eigenes Schreckenspotential. Die sukzessive erfolgende Kommunikation zwischen den Kindern und ihren Monstern wird plausibel entwickelt und auch das Hinnehmen der eigentlich absurden Existenz von Monstern und sprechenden Bademänteln durch die Kinder erfolgt – für den Plot – nachvollziehbar. Nicht nachvollziehbar ist die Rolle des Vaters Hellemaa, der in die Szenerie hineinstolpert und darin agiert, als sei die Existenz von paranatürlichen Wesen das Alltäglichste, das einem nach einer Dienstreise so zustößt. Völlig unglaubwürdig. Des Weiteren stören mich an dem Buch handwerkliche Dinge ganz massiv. Es wird bis zum Ende nicht aufgeklärt, wer den ganzen Aufwand mit den Reisen und den Monsternannies überhaupt initiiert hat; es wird des Weiteren nicht aufgeklärt, welche Rolle die Plageelfen und die drei hexenähnlichen Damen überhaupt spielen, ob sie den Monstern nun wohlgesonnen sind oder ihnen übel wollen. Zudem wird nicht aufgeklärt, ob die Suche nach dem einen Monster aus Kapoos Buch nun Ausgangspunkt des Transfers der Monster in die Menschenwelt war oder eher zufälliges Beiwerk. Man könnte noch viele weitere Details finden, die allesamt unaufgelöst bleiben. Die Schlussszene ist zwar bewegend, aber für ein Kinderbuch bietet dieses Ende viel zu wenig Aufklärung, auch wenn der Plot ja durch die Monster ohnehin ins Phantastische geht. Aber ein Kinderbuch mit so vielen offenen Fragen ist schlicht unbefriedigend. Positiv ist neben der Entwicklung des Verhältnisses zwischen Monstern und Kindern zu vermerken, dass auch das Verhältnis der Kinder und Geschwister untereinander an Statur und Stärke gewinnt, gerade weil sie sich auf Neues einlassen und sich aufeinander verlassen. Die Lektüre ist spannend und die Geschichte interessant. Aufgrund der Komplexität der Geschichte, der Länge der Kapitel und wegen der gruseligen Elemente dürfte die Altersempfehlung mit 9 Jahren aufwärts sinnvoll sein. Man darf sich von der Herkunft des Buches und dem amüsanten Coverbild nicht täuschen lassen: die Geschichte ist nicht lustig. Die genannten handwerklichen Schwächen lassen eine vollends positive Bewertung nicht zu.

Die Mutter der Familie Hellemaa hat gewonnen und zwar einen Wellness-Urlaub. So ganz kann sie ihr Glück gar nicht fassen, aber der Vater soll ja pünktlich von einer seiner vielen Dienstreisen zurückkehren und der Veranstalter hat extra eine Haushaltshilfe angekündigt, die dafür sorgen soll, dass während der Erholung das Zuhause nicht im Chaos versinkt. Das hört sich auch für die drei Kinder, Hella, Kaapo und Maikki, ganz gut an, aber schon bald folgt die Ernüchterung: zum einen ist die Haushaltshilfe ein Kindermädchen, das die ganze Zeit bei der Familie bleiben soll. Zum anderen ist es eine „Monsternanny“, ein Halbmensch, der nicht sprechen kann, aber angeblich wunderbar seine Dienste verrichten soll. Dieses ulkige Riesenfellwesen stellt sich später als „Grah“ heraus und sie kann sehr wohl kommunizieren, nur eben anders als nur mit der Stimme. Sie staubt erst einmal alles ein und hat auch sonst lustige Vorstellungen von kindgerechtem Essen. Was anfangs eher als Abenteuer startet, wächst sich zu einem spannend-gruseligen Plot aus. Denn es gibt nicht nur Grah, sondern eine ganze Menge anderer Monsternannies, die alle offenbar eine Mission haben und das Kinderhüten nur Nebensache ist. Zusätzlich treten Plageelfen auf, die die Monsternannies attackieren und anzapfen. Und dann tauchen im improvisierten Zeltlager der Kinder, deren Eltern zufällig alle eine Wellnessreise gewonnen haben, auch noch drei hexenähnliche Damen auf, die sich interessiert nach den Monsternannies erkundigen. Hilla hat in der Stadtbücherei ein Buch über Monster entdeckt und Kapoo studiert es fleißig, um den Monsternannies irgendwie helfen zu können. Der zwischenzeitlich nach Hause gekommene Vater ist eher keine Hilfe und seine Rolle ist ohnehin als mehr als fragwürdig einzustufen. Unterstützt werden die Kinder auch noch von Maikkis sprechendem Bademantel, der zwar in Rätseln Hinweise gibt, die dann aber doch den Kindern auf die Sprünge helfen. Als endlich das Ziel der Monsternannies klar ist, werden die Kinder Augenzeugen einer schaurigen Zusammenkunft an der Pforte, die die Monster in ihre eigene Welt zurückbringt.

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Wer Kinderbuchhelden wie Ella oder Pekka gewohnt ist, sollte gewarnt sein: nicht jedes Kinderbuch, das aus Finnland kommt, ist lustig. Hier entwickeln sich zwar auch einige lustige Szenen, aber oftmals ist es eher beklemmend, wie die elternlosen Kinder in einer für sie völlig unbeherrschbaren Situation Lösungen finden sollen, für sich und die zwar lieben, aber doch monströsen Halbmenschen. Die auftauchenden Gestalten sind dabei meist unsympathisch und haben eigenes Schreckenspotential. Die sukzessive erfolgende Kommunikation zwischen den Kindern und ihren Monstern wird plausibel entwickelt und auch das Hinnehmen der eigentlich absurden Existenz von Monstern und sprechenden Bademänteln durch die Kinder erfolgt – für den Plot – nachvollziehbar. Nicht nachvollziehbar ist die Rolle des Vaters Hellemaa, der in die Szenerie hineinstolpert und darin agiert, als sei die Existenz von paranatürlichen Wesen das Alltäglichste, das einem nach einer Dienstreise so zustößt. Völlig unglaubwürdig. Des Weiteren stören mich an dem Buch handwerkliche Dinge ganz massiv. Es wird bis zum Ende nicht aufgeklärt, wer den ganzen Aufwand mit den Reisen und den Monsternannies überhaupt initiiert hat; es wird des Weiteren nicht aufgeklärt, welche Rolle die Plageelfen und die drei hexenähnlichen Damen überhaupt spielen, ob sie den Monstern nun wohlgesonnen sind oder ihnen übel wollen. Zudem wird nicht aufgeklärt, ob die Suche nach dem einen Monster aus Kapoos Buch nun Ausgangspunkt des Transfers der Monster in die Menschenwelt war oder eher zufälliges Beiwerk. Man könnte noch viele weitere Details finden, die allesamt unaufgelöst bleiben. Die Schlussszene ist zwar bewegend, aber für ein Kinderbuch bietet dieses Ende viel zu wenig Aufklärung, auch wenn der Plot ja durch die Monster ohnehin ins Phantastische geht. Aber ein Kinderbuch mit so vielen offenen Fragen ist schlicht unbefriedigend.

Positiv ist neben der Entwicklung des Verhältnisses zwischen Monstern und Kindern zu vermerken, dass auch das Verhältnis der Kinder und Geschwister untereinander an Statur und Stärke gewinnt, gerade weil sie sich auf Neues einlassen und sich aufeinander verlassen.

Die Lektüre ist spannend und die Geschichte interessant. Aufgrund der Komplexität der Geschichte, der Länge der Kapitel und wegen der gruseligen Elemente dürfte die Altersempfehlung mit 9 Jahren aufwärts sinnvoll sein. Man darf sich von der Herkunft des Buches und dem amüsanten Coverbild nicht täuschen lassen: die Geschichte ist nicht lustig. Die genannten handwerklichen Schwächen lassen eine vollends positive Bewertung nicht zu.

geschrieben am 25.06.2018 | 694 Wörter | 4016 Zeichen

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