
| ISBN | 3401065629 | |
| Autor | Mirjam Mous | |
| Verlag | Arena Verlag | |
| Sprache | deutsch | |
| Seiten | 268 | |
| Erscheinungsjahr | 2011 | |
| Extras | - |

âBoy 7â ist ein Jugendroman, der seit Januar 2011 beim Arena Verlag erhĂ€ltlich ist. Autorin ist die niederlĂ€ndische Schriftstellerin Mirjam Mous, die schon mehrere KinderbĂŒcher und zwei weitere Thriller fĂŒr Jugendliche veröffentlicht hat.

Ein Junge wacht in gleiĂender Sonne auf einem weiten Feld auf und hat keine Ahnung, wo er ist und wer er ist. Nur einen Rucksack trĂ€gt er bei sich, in dem er neben einigen KleidungsstĂŒcken und einer Wasserflasche auch ein Foto von einem dĂŒstere GebĂ€ude, eine Bestellliste von Pizza Hut, einen kleinen SchlĂŒssel, ein BĂŒndel Geldscheine und ein Handy findet. Eine einzige Nachricht ist auf der Mailbox hinterlassen worden: âWas auch passiert, ruf auf keinen Fall die Polizei,â wird der Junge von seiner eigenen Stimme gewarnt. Auf den Etiketten der KleidungsstĂŒcke ist etwas aufgestickt: Boy 7. Vermutlich sein Name, nimmt der Junge an.
Boy kann sein GlĂŒck kaum fassen, als er plötzlich das GerĂ€usch eines Motors vernimmt. Auf der StraĂe inmitten des Feldes nĂ€hert sich ihm ein Auto. Das MĂ€dchen hinter dem Steuer stellt sich ihm als Lara vor und nimmt ihn mit zu dem Bed&Breakfast ihrer Tante Bobby. Nach einer Dusche und einer ausgiebigen Mahlzeit fĂŒhlt sich Boy schon viel besser, doch die bohrenden Fragen lassen ihm keine Ruhe.
Wer ist er und woher kommt er? Was hat es mit dem GebĂ€ude auf dem Foto auf sich? Und warum darf er sich nicht an die Polizei wenden? Ist das GebĂ€ude vielleicht ein GefĂ€ngnis? Ist er geflohen? Ist er ein Dieb oder sogar ein Mörder? Zum GlĂŒck hat er Lara, die ihm auf der Suche nach seiner IdentitĂ€t zur Seite steht.
âBoy 7â ĂŒberzeugt nicht nur durch einen hervorragenden Sprachstil, sondern auch durch ein atemberaubendes ErzĂ€hltempo, das den Leser das Buch kaum noch aus der Hand legen lĂ€sst. So setzt die Handlung ohne Umschweife auf der weiten Ebene an, auf der Boy 7 zu sich kommt. Schnell sichtet Boy, was er bei sich hat, und bald darauf wird er schon von Lara mitgenommen. Nach einer kurzen Verschnaufpause begibt sich Boy unverzĂŒglich auf die Suche nach seiner IdentitĂ€t. Ein paar Hinweise hat er ja. So steht auf der Bestellliste die Adresse der Pizza Hut Filiale, in der er scheinbar kurz vor seinem GedĂ€chtnisverlust gewesen ist. AuĂerdem sind da der rĂ€tselhafte SchlĂŒssel und das Foto. Obwohl Boy schnell eine heiĂe Spur findet, wird die Situation immer auswegloser, denn nach und nach stellt er fest, dass er offenbar niemandem vertrauen kann und sich ganz allein einer Sache stellen muss, die viel gröĂer ist, als er zuerst geahnt hat.
Der Roman ist in drei BĂŒcher unterteilt. In dem ersten geht es noch verhĂ€ltnismĂ€Ăig ruhig zu. Boy sucht mit Lara nach Hinweisen und findet schlieĂlich ein Notizbuch, das ihm offenbar selbst als Tagebuch gedient hat. Das zweite Buch wechselt nun zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit hin und her. AuszĂŒge aus Boys Notizbuch sind in die eigentliche Handlung eingeflochten, die hier eher in den Hintergrund tritt. Dadurch verliert die Geschichte jedoch keineswegs an Spannung, denn wie sich herausstellt, hat Boy auch vor seinem GedĂ€chtnisverlust einiges erlebt. Im dritten Buch schlieĂlich kommt es zu einem actionreichen Finale, in dem Boy ĂŒber sich selbst hinauswachsen muss, um seinen besten Freund, von dem er bisher nicht einmal etwas wusste, zu retten.
Bis zum Schluss hĂ€lt einen der Roman voll und ganz in seinem Bann. Das liegt nicht zuletzt an der Ausdrucksweise. Die Handlung wird durchgehend aus Boys Perspektive geschildert, wozu die oft kurzen, einfachen SĂ€tze und umgangssprachlichen AusdrĂŒcke hervorragend passen. Gleichzeitig wirkt die Sprache aber niemals zu kindlich. Auch die Dialoge sind sehr authentisch. Die Szenen laufen fast wie ein Film vor dem inneren Auge ab.
Fazit: Meiner Meinung nach ist âBoy 7â fĂŒr beinahe jeden Leser zu empfehlen, denn auch ohne sinnloses BlutvergieĂen schafft die Autorin sehr viel Spannung und das zĂŒgige Tempo hĂ€lt auch jĂŒngere Leser bei der Spange, ohne dass es Ă€ltere abschreckt. Und obwohl ich im Nachhinein festgestellt habe, dass ich das Ende des Buches eigentlich schon relativ frĂŒh erahnte und damit auch richtig lag, konnte ich den Roman doch nicht aus der Hand legen. Insofern werden auch Vielleser ihre Freude an der rasanten Geschichte haben, die ĂŒbrigens â ohne einen Cliffhanger am Ende â eindeutig Spielraum fĂŒr eine Fortsetzung lĂ€sst.
geschrieben am 27.03.2011 | 700 Wörter | 3707 Zeichen
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