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Die wundersame Geschichte der Faye Archer


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Rezension von

Letterschming

Die wundersame Geschichte der Faye Archer "Die wundersame Geschichte der Faye Archer" von dem deutschen Autor Christoph Marzi erschien im August 2013 als Taschenbuch beim Heyne-Verlag. Faye Archer lebt in New York. Eigentlich gilt ihre Leidenschaft der Musik, doch um Geld zu verdienen, arbeitet sie in einer Buchhandlung. Eines Tages lässt ein Fremder namens Alex Hobdon sein Skizzenbuch im Geschäft liegen. Obwohl Faye kaum mehr als einen kurzen Satz von ihm mitbekommen hat, ist sie hin und weg. "Manche Geschichten sind wie Melodien." Diese Worte lassen Faye nicht mehr los und so schreibt sie Alex über Facebook an. Schnell lernen sich die beiden näher kennen. Alex erzählt Faye von einer Messe in Chicago, die er besuchen will. Doch dann sieht sie ihn in New York, während er eigentlich auf der Messe sein sollte – zusammen mit einer anderen Frau. War alles, was Alex ihr erzählt hat, gelogen? Bisher kannte ich Christoph Marzi nur durch seine Geschichten um die Uralte Metropole und ich habe seinen Schreibstil sehr zu schätzen gelernt. Obwohl er mitunter recht ausschweifend erzählt, war mir jedes seiner Bücher eine Freude, weil das, womit er die eigentliche Geschichte ausschmückt, oft noch so viel schöner ist als die Geschichte selbst. Egal, ob es sich um die Schauplätze des Geschehens handelt, um skurrile Figuren, die dann gar nicht wieder auftauchen, oder um Lebensweisheiten, die der Autor ganz nebenbei zum Besten gibt und die einem noch lange im Gedächtnis bleiben. So habe ich mich auch auf dieses Buch gefreut, obwohl Liebesromane in meinem Bücherregal eher rar gesät sind. Tatsächlich widmet der Autor auch in "Die wundersame Geschichte der Faye Archer" wieder einen Großteil der Seiten der Beschreibung von ausschmückendem Beiwerk. Ganz besonders konzentriert er sich dabei auf die Beschreibung New Yorks. Die Häuser und Straßen, das Wetter, die Geräusche und Gerüche und die Menschen werden detailliert dargestellt, sodass man die Bilder deutlich vor sich sehen kann. Fast hat man das Gefühl, selbst den kühler werdenden Herbstwind auf der Haut zu spüren. Obwohl ich noch nie in New York gewesen bin, haben mich diese Beschreibungen sofort begeistert und gleich das Fernweh in mir geweckt. Doch auch andere Details kommen hier nicht zu kurz. Der Buchladen, in dem Faye arbeitet, wird sehr genau beschrieben. Ebenso sein Besitzer. Man erhält ein klares Bild von Fayes Wohnung. Sogar ihr Lieblingsmusikladen wird dargestellt. Dabei ziehen die Beschreibungen das Geschehen allerdings nicht unnötig in die Länge, da nichts so aussieht, wie man es sich im ersten Moment automatisch vorstellen würde. Marzi eröffnet dem Leser eine fremde, gut durchdachte Welt und jedes Wort steigert noch die Neugier auf das Kommende. Wie auch in seinen anderen Büchern erstreckt sich Marzis Erzähltalent nicht nur auf das Greifbare, sondern auch auf die Emotionen. Ebenso wie Faye weiß man kaum etwas über Alex Hobdon und trotzdem schafft der Autor es, dass man Fayes Sehnsucht hunderprozentig nachvollziehen kann. Einziges Manko ist, dass dem Leser am Ende keine wirkliche Auflösung präsentiert wird. Im Laufe des Romans baut Marzi eine immer sonderbarer werdende Geschichte auf und man fiebert der Auflösung wirklich entgegen. Doch letzten Endes wird nur ein Teil der Rätsel am Ende gelöst, was ich persönlich ein wenig schade fand. Einiges bleibt dadurch noch im Dunkeln. "Wundersam" ist eben ein Wort, das den Kern dieser Geschichte ziemlich gut trifft. Fazit: Obwohl "Die wundersame Geschichte der Faye Archer" inhaltlich kaum mit Marzis Fantasy-Werken zu vergleichen ist, die ich so gerne gelesen habe, treten doch die schriftstellerischen Stärken des Autors auch hier deutlich zutage. Die einfühlsame Beschreibung von Fayes Gedanken und Gefühlen, ebenso wie die wunderbare Darstellung der Umgebung, verleihen dem Roman eine Dichte, die einen sofort in den Bann zieht und ganz tief in Fayes Welt versinken lässt.

"Die wundersame Geschichte der Faye Archer" von dem deutschen Autor Christoph Marzi erschien im August 2013 als Taschenbuch beim Heyne-Verlag.

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Buchtitel
2
06.06.2016
4
06.06.2016

Faye Archer lebt in New York. Eigentlich gilt ihre Leidenschaft der Musik, doch um Geld zu verdienen, arbeitet sie in einer Buchhandlung. Eines Tages lässt ein Fremder namens Alex Hobdon sein Skizzenbuch im Geschäft liegen. Obwohl Faye kaum mehr als einen kurzen Satz von ihm mitbekommen hat, ist sie hin und weg. "Manche Geschichten sind wie Melodien." Diese Worte lassen Faye nicht mehr los und so schreibt sie Alex über Facebook an. Schnell lernen sich die beiden näher kennen. Alex erzählt Faye von einer Messe in Chicago, die er besuchen will. Doch dann sieht sie ihn in New York, während er eigentlich auf der Messe sein sollte – zusammen mit einer anderen Frau. War alles, was Alex ihr erzählt hat, gelogen?

Bisher kannte ich Christoph Marzi nur durch seine Geschichten um die Uralte Metropole und ich habe seinen Schreibstil sehr zu schätzen gelernt. Obwohl er mitunter recht ausschweifend erzählt, war mir jedes seiner Bücher eine Freude, weil das, womit er die eigentliche Geschichte ausschmückt, oft noch so viel schöner ist als die Geschichte selbst. Egal, ob es sich um die Schauplätze des Geschehens handelt, um skurrile Figuren, die dann gar nicht wieder auftauchen, oder um Lebensweisheiten, die der Autor ganz nebenbei zum Besten gibt und die einem noch lange im Gedächtnis bleiben. So habe ich mich auch auf dieses Buch gefreut, obwohl Liebesromane in meinem Bücherregal eher rar gesät sind.

Tatsächlich widmet der Autor auch in "Die wundersame Geschichte der Faye Archer" wieder einen Großteil der Seiten der Beschreibung von ausschmückendem Beiwerk. Ganz besonders konzentriert er sich dabei auf die Beschreibung New Yorks. Die Häuser und Straßen, das Wetter, die Geräusche und Gerüche und die Menschen werden detailliert dargestellt, sodass man die Bilder deutlich vor sich sehen kann. Fast hat man das Gefühl, selbst den kühler werdenden Herbstwind auf der Haut zu spüren. Obwohl ich noch nie in New York gewesen bin, haben mich diese Beschreibungen sofort begeistert und gleich das Fernweh in mir geweckt.

Doch auch andere Details kommen hier nicht zu kurz. Der Buchladen, in dem Faye arbeitet, wird sehr genau beschrieben. Ebenso sein Besitzer. Man erhält ein klares Bild von Fayes Wohnung. Sogar ihr Lieblingsmusikladen wird dargestellt. Dabei ziehen die Beschreibungen das Geschehen allerdings nicht unnötig in die Länge, da nichts so aussieht, wie man es sich im ersten Moment automatisch vorstellen würde. Marzi eröffnet dem Leser eine fremde, gut durchdachte Welt und jedes Wort steigert noch die Neugier auf das Kommende.

Wie auch in seinen anderen Büchern erstreckt sich Marzis Erzähltalent nicht nur auf das Greifbare, sondern auch auf die Emotionen. Ebenso wie Faye weiß man kaum etwas über Alex Hobdon und trotzdem schafft der Autor es, dass man Fayes Sehnsucht hunderprozentig nachvollziehen kann.

Einziges Manko ist, dass dem Leser am Ende keine wirkliche Auflösung präsentiert wird. Im Laufe des Romans baut Marzi eine immer sonderbarer werdende Geschichte auf und man fiebert der Auflösung wirklich entgegen. Doch letzten Endes wird nur ein Teil der Rätsel am Ende gelöst, was ich persönlich ein wenig schade fand. Einiges bleibt dadurch noch im Dunkeln. "Wundersam" ist eben ein Wort, das den Kern dieser Geschichte ziemlich gut trifft.

Fazit: Obwohl "Die wundersame Geschichte der Faye Archer" inhaltlich kaum mit Marzis Fantasy-Werken zu vergleichen ist, die ich so gerne gelesen habe, treten doch die schriftstellerischen Stärken des Autors auch hier deutlich zutage. Die einfühlsame Beschreibung von Fayes Gedanken und Gefühlen, ebenso wie die wunderbare Darstellung der Umgebung, verleihen dem Roman eine Dichte, die einen sofort in den Bann zieht und ganz tief in Fayes Welt versinken lässt.

geschrieben am 03.11.2013 | 606 Wörter | 3274 Zeichen

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