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Wie keiner sonst


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Wie keiner sonst Das Buch beginnt undurchschaubar, wird immer spannender und endet nach einer Weile abrupt mit einem Zeitsprung von fast 10 Jahren. Ein bravouröses, rasantes Erzählkonzept, das leider nicht bis zum Ende durchgehalten wurde. Im Einzelnen: Der Protagonist ist ein namentlich unbenannter Junge, der anfangs im Alter von 6 oder 7 Jahren mit seinem Vater nach Kopenhagen zieht, oder eher flieht, wobei man nur weiß, dass sie aus Schweden wegziehen, aber nicht warum. Offenbar ist das nicht der erste Umzug und der Vater muss sich zusammen mit dem Sohn in Kopenhagen irgendwie durchschlagen. Dabei hinterlassen sie kaum Spuren, die Miete wird bar bezahlt, gearbeitet wird halblegal, beim ersten Anzeichen dafür, dass man ihnen wieder auf die Schliche kommt, ziehen sie weiter. Dabei ist der Sohn zwar oft auf sich allein gestellt und verbringt viel Zeit mit Zeichnen, aber der Vater ist rührend besorgt um ihn und lässt es ihm im Rahmen seiner Möglichkeiten an nichts fehlen. Immer wieder haben die beiden dabei schöne Erlebnisse, wenngleich nie von Dauer. Zugleich geraten sie auch in schwierige Situationen, etwa als ein Arbeitgeber des Vaters den Jungen zu missbrauchen gedenkt und kurzerhand vom Vater erschlagen wird. Als der Vater in einem Theater einmal längere Zeit arbeitet, scheint es für die beiden bergauf zu gehen, aber wieder ist es nur von kurzer Dauer. Der Junge darf keine Schule besuchen, sondern wird vom Vater unterrichtet und mit Lebensweisheit versorgt. Der erste Abschnitt des Buches endet damit, dass der Vater, für den Leser völlig überraschend und entsetzlich, mit einem Küchenmesser bei einer öffentlichen Rede einer Nachwuchspolitikerin auf diese losgeht. Dann kommt der Zeitsprung. Zehn Jahre später lebt der Junge bei seiner Mutter und seiner kleinen Schwester, scheint aber in das Leben mit Schule und bürgerlicher Existenz nicht so recht zu passen. Er kifft, malt verstörende Bilder und ihm wird ein Schulwechsel nahe gelegt. Seine Großmutter, also die Mutter des Vaters, versucht Kontakt zu ihm aufzunehmen. Er reist tatsächlich zu ihr und muss miterleben, wie sein Großvater stirbt, der ihm aber noch offenbart, er habe seinem Vater etwas angetan, als dieser ein Kind war. Was genau, bleibt im Dunkeln. Nach und nach erfährt der Junge, dass sein Vater nach dem Anschlagsversuch in der Psychiatrie eingewiesen wurde. Der Junge verlässt die Mutter samt Familie wieder und schlägt sich, ein weiterer zeitlicher Bruch im Buch, unter falschem Namen für sich allein durch, lernt dabei schräge Typen kennen, die wie er außerhalb der Gesellschaft existieren, und malt weiterhin Bilder. Er gerät an einen Galeristen, der ihn in eine Ausstellung aufnimmt. Dort „entdeckt“ ihn ein abgewrackter Deutscher, der ihn in Berlin als Nachwuchskünstler groß herausbringen will, aber selbst knapp bei Kasse ist. Dennoch lässt sich der Junge darauf ein, bricht wiederum mit seinem Leben und begibt sich nach Berlin. Zuvor hat er seinen Vater einmal in der Psychiatrie besucht und die Hoffnungslosigkeit der Situation erleben müssen, auch erfahren, dass die Aussicht auf Entlassung nicht vorhanden ist. Bevor er sich entscheidet, ganz in Berlin zu bleiben, wo seine Bilder samt der ihm gewidmeten Ausstellung tatsächlich erfolgreich sind, gelingt es ihm, bei einem Besuch am Weihnachtstag, mit seinem Vater von dem Psychiatriegebäude zu fliehen. Er begibt sich mit ihm zu einem See, wo er ihn vom Leben erlöst. Leider wird diese offensichtliche Volte der Geschichte später noch einmal erklärend aufgegriffen, was angesichts der vielen vorherigen ungelösten Rätsel und Ansätze des Buches für den Leser ein bisschen enttäuschend ist: bisher hat der Autor dem Leser doch auch zugetraut, die vielen Windungen und Wendungen nachzuverfolgen? Und auch das Ende ist, wenngleich man dem Jungen sein Ankommen im Leben mit einem zu erwartenden Auskommen aus eigener Kraft so sehr gönnt, etwas banal, nachdem sich der Junge zuvor durch so viele Schwierigkeiten hangeln musste und letzten Ende doch einige der Mysterien der Geschichte ungelöst bleiben. Die Sprache des Autors ist präzise und spannend, die Geschichte klug durchdacht. Insgesamt ist es ein sehr kurzweiliges, packendes Buch, auf dessen schon im Klappentext angekündigte Verfilmung man sehr gespannt sein darf.

Das Buch beginnt undurchschaubar, wird immer spannender und endet nach einer Weile abrupt mit einem Zeitsprung von fast 10 Jahren. Ein bravouröses, rasantes Erzählkonzept, das leider nicht bis zum Ende durchgehalten wurde. Im Einzelnen: Der Protagonist ist ein namentlich unbenannter Junge, der anfangs im Alter von 6 oder 7 Jahren mit seinem Vater nach Kopenhagen zieht, oder eher flieht, wobei man nur weiß, dass sie aus Schweden wegziehen, aber nicht warum. Offenbar ist das nicht der erste Umzug und der Vater muss sich zusammen mit dem Sohn in Kopenhagen irgendwie durchschlagen. Dabei hinterlassen sie kaum Spuren, die Miete wird bar bezahlt, gearbeitet wird halblegal, beim ersten Anzeichen dafür, dass man ihnen wieder auf die Schliche kommt, ziehen sie weiter. Dabei ist der Sohn zwar oft auf sich allein gestellt und verbringt viel Zeit mit Zeichnen, aber der Vater ist rührend besorgt um ihn und lässt es ihm im Rahmen seiner Möglichkeiten an nichts fehlen. Immer wieder haben die beiden dabei schöne Erlebnisse, wenngleich nie von Dauer. Zugleich geraten sie auch in schwierige Situationen, etwa als ein Arbeitgeber des Vaters den Jungen zu missbrauchen gedenkt und kurzerhand vom Vater erschlagen wird. Als der Vater in einem Theater einmal längere Zeit arbeitet, scheint es für die beiden bergauf zu gehen, aber wieder ist es nur von kurzer Dauer. Der Junge darf keine Schule besuchen, sondern wird vom Vater unterrichtet und mit Lebensweisheit versorgt. Der erste Abschnitt des Buches endet damit, dass der Vater, für den Leser völlig überraschend und entsetzlich, mit einem Küchenmesser bei einer öffentlichen Rede einer Nachwuchspolitikerin auf diese losgeht. Dann kommt der Zeitsprung.

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Zehn Jahre später lebt der Junge bei seiner Mutter und seiner kleinen Schwester, scheint aber in das Leben mit Schule und bürgerlicher Existenz nicht so recht zu passen. Er kifft, malt verstörende Bilder und ihm wird ein Schulwechsel nahe gelegt. Seine Großmutter, also die Mutter des Vaters, versucht Kontakt zu ihm aufzunehmen. Er reist tatsächlich zu ihr und muss miterleben, wie sein Großvater stirbt, der ihm aber noch offenbart, er habe seinem Vater etwas angetan, als dieser ein Kind war. Was genau, bleibt im Dunkeln. Nach und nach erfährt der Junge, dass sein Vater nach dem Anschlagsversuch in der Psychiatrie eingewiesen wurde. Der Junge verlässt die Mutter samt Familie wieder und schlägt sich, ein weiterer zeitlicher Bruch im Buch, unter falschem Namen für sich allein durch, lernt dabei schräge Typen kennen, die wie er außerhalb der Gesellschaft existieren, und malt weiterhin Bilder. Er gerät an einen Galeristen, der ihn in eine Ausstellung aufnimmt. Dort „entdeckt“ ihn ein abgewrackter Deutscher, der ihn in Berlin als Nachwuchskünstler groß herausbringen will, aber selbst knapp bei Kasse ist. Dennoch lässt sich der Junge darauf ein, bricht wiederum mit seinem Leben und begibt sich nach Berlin. Zuvor hat er seinen Vater einmal in der Psychiatrie besucht und die Hoffnungslosigkeit der Situation erleben müssen, auch erfahren, dass die Aussicht auf Entlassung nicht vorhanden ist. Bevor er sich entscheidet, ganz in Berlin zu bleiben, wo seine Bilder samt der ihm gewidmeten Ausstellung tatsächlich erfolgreich sind, gelingt es ihm, bei einem Besuch am Weihnachtstag, mit seinem Vater von dem Psychiatriegebäude zu fliehen. Er begibt sich mit ihm zu einem See, wo er ihn vom Leben erlöst. Leider wird diese offensichtliche Volte der Geschichte später noch einmal erklärend aufgegriffen, was angesichts der vielen vorherigen ungelösten Rätsel und Ansätze des Buches für den Leser ein bisschen enttäuschend ist: bisher hat der Autor dem Leser doch auch zugetraut, die vielen Windungen und Wendungen nachzuverfolgen? Und auch das Ende ist, wenngleich man dem Jungen sein Ankommen im Leben mit einem zu erwartenden Auskommen aus eigener Kraft so sehr gönnt, etwas banal, nachdem sich der Junge zuvor durch so viele Schwierigkeiten hangeln musste und letzten Ende doch einige der Mysterien der Geschichte ungelöst bleiben.

Die Sprache des Autors ist präzise und spannend, die Geschichte klug durchdacht. Insgesamt ist es ein sehr kurzweiliges, packendes Buch, auf dessen schon im Klappentext angekündigte Verfilmung man sehr gespannt sein darf.

geschrieben am 18.06.2013 | 657 Wörter | 3610 Zeichen

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