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Idiotensicher


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Idiotensicher Dieser Roman ist verlagsseits für Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren empfohlen. Das ist zugegebenermaßen eine Alterskategorie, in der ich mich lesetechnisch – abgesehen von den Harry Potter Bänden – schon längere Zeit nicht mehr bewegt habe. Dennoch hat mich das städtische Abenteuer-Setting aus den drei Heranwachsenden Jungs samt einem überraschend dazustoßenden Mädchen interessiert, aber auch die Erzählweise des Autors Dirk Pope: anstelle eines durchlaufenden Fließtextes hat er in einer Art von polizeilich anmutenden Anhörungsprotokollen in drei „Akten“ die Brüder Basti und Joss sowie ab und zu das Mädchen Elin chronologisch und doch altersgerecht zerrissen berichten lassen, was den vier Jugendlich zugestoßen ist. Die Stile der Berichte variieren dabei stark und wirken dadurch authentisch: der jüngere, sprunghafte Basti, der ältere Bruder Joss, der eher zusammenhängend und rational berichtet, und die erstaunlich abgeklärte Elin, die dem Trio, bestehend aus Joss, Basti und Moki, dem eigentlichen „Star“ des Buches, auf einmal ganz neue Impulse gibt. Das Besondere besteht noch darin, dass über Moki nur berichtet wird, er aber selbst nicht zu Wort kommt. So verändern sich die Schattierungen in seiner Person ständig, in denen man ihn sehen möchte und dann aber noch nicht mehr sehen kann. Das ist sehr anregend für die kontinuierliche Lektüre und für die Zielgruppe durchaus eine Herausforderung abseits des linearen Lesens. Die eigentliche Geschichte bietet dem erwachsenen Leser viele Assoziationen zu Romanklassikern der Jugendliteratur, etwa zu Tom Sawyer oder den Bänden von Enid Blyton: junge Menschen finden sich auf einmal in abenteuerlichen, sogar gefährlichen Situationen wieder, bisweilen natürlich befeuert durch typisches jugendliches Draufgängertum und Leichtsinn sowie das in diesen Lebensjahren manchmal sinnlose aber unverbrüchliche Zusammenstehen füreinander, so idiotisch das gemeinsame Tun auch sein mag. Moki, Basti und Joss haben ein Versteck, einen alten Zirkuswagen. Von dort aus suchen sie aber weitere Abenteuerspielplätze in der Stadt und mit einem nicht zugelassenen Motorrad cruisen die drei gerne auf dem Gelände einer stillgelegten Fabrik am Fluss. Von dort springen die drei auch über einen Kran in die Fluten und bei dieser Gelegenheit finden sie eine Kiste mit Feuerwerkskörpern. Diese zünden aber nicht, weil sie kiloweise Haschischwürste enthalten. Dieser Schatz, den sie da in Händen halten, verändert aber alles: das Abenteuer wird zur Gefahr, der vermeintlich bevorstehende Reichtum zerstört die bisher harmonische Gemeinschaft. Die Versuche, das Zeug loszuwerden und gleichzeitig etwas Geld dabei abzuzwacken führt die drei mit Elin zusammen und in zahlreiche immer aussichtsloser erscheinende Situationen, bis am Ende mit durchaus überraschenden Volten eine bereinigende Lösung gefunden wird. Im Verlauf der Geschichte macht sich auch der gutmütigste Leser bewusst, dass es sich eben doch um ein fiktives Abenteuer handelt, denn so abgezockt, wie die Kinder hier teilweise mit echten Verbrechern umgehen, ist das eben doch unrealistisch. Aber das tut der Spannung der Geschichte keinen Abbruch, man muss nur eben ab und zu den Kopf schütteln und schmunzeln – als Erwachsener jedenfalls. Der Debütroman ist insgesamt gut gelungen, stilistisch erfrischend und inhaltlich solide. Man darf sich also auf weitere Werke freuen.

Dieser Roman ist verlagsseits für Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren empfohlen. Das ist zugegebenermaßen eine Alterskategorie, in der ich mich lesetechnisch – abgesehen von den Harry Potter Bänden – schon längere Zeit nicht mehr bewegt habe. Dennoch hat mich das städtische Abenteuer-Setting aus den drei Heranwachsenden Jungs samt einem überraschend dazustoßenden Mädchen interessiert, aber auch die Erzählweise des Autors Dirk Pope: anstelle eines durchlaufenden Fließtextes hat er in einer Art von polizeilich anmutenden Anhörungsprotokollen in drei „Akten“ die Brüder Basti und Joss sowie ab und zu das Mädchen Elin chronologisch und doch altersgerecht zerrissen berichten lassen, was den vier Jugendlich zugestoßen ist. Die Stile der Berichte variieren dabei stark und wirken dadurch authentisch: der jüngere, sprunghafte Basti, der ältere Bruder Joss, der eher zusammenhängend und rational berichtet, und die erstaunlich abgeklärte Elin, die dem Trio, bestehend aus Joss, Basti und Moki, dem eigentlichen „Star“ des Buches, auf einmal ganz neue Impulse gibt. Das Besondere besteht noch darin, dass über Moki nur berichtet wird, er aber selbst nicht zu Wort kommt. So verändern sich die Schattierungen in seiner Person ständig, in denen man ihn sehen möchte und dann aber noch nicht mehr sehen kann. Das ist sehr anregend für die kontinuierliche Lektüre und für die Zielgruppe durchaus eine Herausforderung abseits des linearen Lesens.

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Die eigentliche Geschichte bietet dem erwachsenen Leser viele Assoziationen zu Romanklassikern der Jugendliteratur, etwa zu Tom Sawyer oder den Bänden von Enid Blyton: junge Menschen finden sich auf einmal in abenteuerlichen, sogar gefährlichen Situationen wieder, bisweilen natürlich befeuert durch typisches jugendliches Draufgängertum und Leichtsinn sowie das in diesen Lebensjahren manchmal sinnlose aber unverbrüchliche Zusammenstehen füreinander, so idiotisch das gemeinsame Tun auch sein mag. Moki, Basti und Joss haben ein Versteck, einen alten Zirkuswagen. Von dort aus suchen sie aber weitere Abenteuerspielplätze in der Stadt und mit einem nicht zugelassenen Motorrad cruisen die drei gerne auf dem Gelände einer stillgelegten Fabrik am Fluss. Von dort springen die drei auch über einen Kran in die Fluten und bei dieser Gelegenheit finden sie eine Kiste mit Feuerwerkskörpern. Diese zünden aber nicht, weil sie kiloweise Haschischwürste enthalten. Dieser Schatz, den sie da in Händen halten, verändert aber alles: das Abenteuer wird zur Gefahr, der vermeintlich bevorstehende Reichtum zerstört die bisher harmonische Gemeinschaft. Die Versuche, das Zeug loszuwerden und gleichzeitig etwas Geld dabei abzuzwacken führt die drei mit Elin zusammen und in zahlreiche immer aussichtsloser erscheinende Situationen, bis am Ende mit durchaus überraschenden Volten eine bereinigende Lösung gefunden wird. Im Verlauf der Geschichte macht sich auch der gutmütigste Leser bewusst, dass es sich eben doch um ein fiktives Abenteuer handelt, denn so abgezockt, wie die Kinder hier teilweise mit echten Verbrechern umgehen, ist das eben doch unrealistisch. Aber das tut der Spannung der Geschichte keinen Abbruch, man muss nur eben ab und zu den Kopf schütteln und schmunzeln – als Erwachsener jedenfalls.

Der Debütroman ist insgesamt gut gelungen, stilistisch erfrischend und inhaltlich solide. Man darf sich also auf weitere Werke freuen.

geschrieben am 06.04.2016 | 489 Wörter | 2893 Zeichen

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