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Blutmond: Ein Kopenhagen-Thriller (Kørner & Werner)


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  ISBN
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  Erscheinungsjahr
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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Blutmond: Ein Kopenhagen-Thriller (Kørner & Werner) Diesmal also die Modewelt, ähnlich schillernd wie das Theater, das im ersten Band um die Kopenhagener Ermittler Korner und Werner für eine Mordlokation herhalten musste. Es ist Modewoche in Kopenhagen und allerorten steigen kleine und große Events, um zu sehen und gesehen zu werden. Mit dabei sind alte Bekannte aus dem ersten Krimi, etwa Johannes Ledmark, der Schauspieler und Jugendfreund von Jeppe Korner. Andere echte und vermeintliche VIPs kommen ins Bild und verlassen es wahlweise tot oder lebendig. Insgesamt ein Mord und zwei weitere Mordanschläge halten die Kopenhagener Mordkommission diesmal in Atem und das ist im Fall von Anette Werner wörtlich zu nehmen, denn ihre Leistungsfähigkeit nimmt im Vergleich zum ersten Band noch einmal rapide ab, sodass man sich ab einer bestimmten Stelle im Buch Sorgen um sie machen muss. Allerdings auch nicht zu viele, denn die Hinweise sind doch so überdeutlich, dass die spätere Auflösung dann allenfalls ein bestätigendes Nicken auslöst. Problematisch für Jeppe Korner ist diesmal, dass sich Johannes Ledmark irgendwie in die Mordangelegenheit hat hineinziehen lassen und damit ist Korner für einen Großteil der Ermittlungen außen vor, kann sich aber stattdessen auf andere Ermittlungspfade begeben, unterstützt von Esther de Laurenti, die nicht wieder zur Schriftstellerei zurückgefunden hat. Die Mordmethode, das Zufügen von Verätzungen der inneren Organe durch Abflussreiniger im Getränke, ist natürlich hochgradig perfide, wird aber im Lauf des Romans nicht als sozialkritischer Angriff gegen die oberflächliche Champagner-Modewelt ausgebaut, sondern nur als effektiver Racheakt ausermittelt. Die Autorin erweist sich wie auch im ersten Krimi als genaue Beobachterin und breitet das Handlungsszenario detailreich aus. Aber so richtig packend wird es auch diesmal nicht. Das liegt daran, dass die Wege, die die Ermittler gehen müssen, etwas umständlich und verworren sind, ohne dass sich in den naturgegebenen Sackgassen der Ermittlung großartige Spannungsmomente ergeben würden, nicht mal bei einer Geiselnahme oder bei der lebensgefährlichen Situation, in die Korner gerät, will dies gelingen. Und das hier gewählte halboffene Ende hinsichtlich des Täters ist nett, aber auch nicht so wirklich bahnbrechend. Für den Seitenumfang ist es dann zum Schluss doch ein wenig dünn und die eigentliche Handlung des Kriminalfalls muss sich neben all den privaten Wehwehchen von Korner und Werner mühsam behaupten. Immerhin werden ein paar Weichen für einen dritten Roman gestellt, das Personal muss sich ja fortentwickeln können. Es ist ein nettes, gut lesbares Buch, das spannende Momente und eine gute Grundidee hat. Aber von einem Krimi erwarte ich mir ein bisschen mehr Zug und Konzentration auf die Hauptfiguren, nicht so sehr auf die Nebenfiguren, die ex post betrachtet der Geschichte dann doch nicht allzu viel Auftrieb mitgeben konnten.

Diesmal also die Modewelt, ähnlich schillernd wie das Theater, das im ersten Band um die Kopenhagener Ermittler Korner und Werner für eine Mordlokation herhalten musste. Es ist Modewoche in Kopenhagen und allerorten steigen kleine und große Events, um zu sehen und gesehen zu werden. Mit dabei sind alte Bekannte aus dem ersten Krimi, etwa Johannes Ledmark, der Schauspieler und Jugendfreund von Jeppe Korner. Andere echte und vermeintliche VIPs kommen ins Bild und verlassen es wahlweise tot oder lebendig. Insgesamt ein Mord und zwei weitere Mordanschläge halten die Kopenhagener Mordkommission diesmal in Atem und das ist im Fall von Anette Werner wörtlich zu nehmen, denn ihre Leistungsfähigkeit nimmt im Vergleich zum ersten Band noch einmal rapide ab, sodass man sich ab einer bestimmten Stelle im Buch Sorgen um sie machen muss. Allerdings auch nicht zu viele, denn die Hinweise sind doch so überdeutlich, dass die spätere Auflösung dann allenfalls ein bestätigendes Nicken auslöst.

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Problematisch für Jeppe Korner ist diesmal, dass sich Johannes Ledmark irgendwie in die Mordangelegenheit hat hineinziehen lassen und damit ist Korner für einen Großteil der Ermittlungen außen vor, kann sich aber stattdessen auf andere Ermittlungspfade begeben, unterstützt von Esther de Laurenti, die nicht wieder zur Schriftstellerei zurückgefunden hat.

Die Mordmethode, das Zufügen von Verätzungen der inneren Organe durch Abflussreiniger im Getränke, ist natürlich hochgradig perfide, wird aber im Lauf des Romans nicht als sozialkritischer Angriff gegen die oberflächliche Champagner-Modewelt ausgebaut, sondern nur als effektiver Racheakt ausermittelt.

Die Autorin erweist sich wie auch im ersten Krimi als genaue Beobachterin und breitet das Handlungsszenario detailreich aus. Aber so richtig packend wird es auch diesmal nicht. Das liegt daran, dass die Wege, die die Ermittler gehen müssen, etwas umständlich und verworren sind, ohne dass sich in den naturgegebenen Sackgassen der Ermittlung großartige Spannungsmomente ergeben würden, nicht mal bei einer Geiselnahme oder bei der lebensgefährlichen Situation, in die Korner gerät, will dies gelingen. Und das hier gewählte halboffene Ende hinsichtlich des Täters ist nett, aber auch nicht so wirklich bahnbrechend. Für den Seitenumfang ist es dann zum Schluss doch ein wenig dünn und die eigentliche Handlung des Kriminalfalls muss sich neben all den privaten Wehwehchen von Korner und Werner mühsam behaupten. Immerhin werden ein paar Weichen für einen dritten Roman gestellt, das Personal muss sich ja fortentwickeln können.

Es ist ein nettes, gut lesbares Buch, das spannende Momente und eine gute Grundidee hat. Aber von einem Krimi erwarte ich mir ein bisschen mehr Zug und Konzentration auf die Hauptfiguren, nicht so sehr auf die Nebenfiguren, die ex post betrachtet der Geschichte dann doch nicht allzu viel Auftrieb mitgeben konnten.

geschrieben am 05.05.2019 | 427 Wörter | 2466 Zeichen

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