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Kultur – in der Kunst der Begriffe


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Rezension von

Daniel Bigalke

Kultur – in der Kunst der Begriffe Heute stehen Wirtschaftsstaat und Kulturstaat zunehmend in einem komplementär-dienenden Verhältnis zu den anderen Dimensionen von Staat. An institutionellen und terminologischen Vorkehrungen bezüglich dieser Entwicklung mangelt es aber gravierend. Sie sind deshalb zunehmend im Sinne der Wahrung einheimischer Primärkultur zu agieren gezwungen, weil sich im Zuge der Belastung der Integrationsfähigkeit europäischer Demokratien stets jene Staaten als integrationsfähiger erwiesen haben, die selbstbewußt auf eine kraftvolle Kultur zurückblicken und von dort aus einen pluralistisch definierten geistigen Wertekonsens neu ins gesellschaftliche Spiel einzubringen begonnen haben. Doch wie definieren wir angesichts dieses hohen Anspruchs die Kultur oder den Begriff „Kultur“? In Dresden tagte im November 2007 das Internationale Gründungs-Symposium „World Culture Forum". Auf diesem stellten sich die Teilnehmer dem Anspruch, genau darüber Einigkeit herzustellen und zu klären, ob kulturelle Vielfalt einen Teil der Deutungshoheit und Definitionsmacht von der Wirtschaft zurückgewinnen kann. Damit zusammen hängt freilich auch die Frage, inwiefern das Verkümmern der nicht ökonomisch verwertbaren Bestandteile der Kultur – man denke an schließende Bibliotheken oder Museen - überhaupt noch aufzuhalten ist. Für den Herbst 2008 ist ebenfalls in Dresden ein Hauptkongreß in Planung, der als „Zusatzentwurf zum Weltwirtschaftsgipfel in Davos" konzipiert wird. Was den Kongreß des vergangenen Jahres 2007 anbetrifft, so rückt wesentlich eine bedeutende Publikation in den Mittelpunkt des Interesses vieler Leser, die hiermit vorliegt. Der Autor des Buches, welches parallel zum Kongreß erschien, setzt die philosophische „Kunst der Begriffe“ gegen die übliche „Wolkenschieberei“ mit Nebelworten, die selbst ein Hauptproblem der derzeitigen tiefen Kulturkrise darstellt. Die konkret anstehenden Kulturfragen (Clash of Civilizations, Religion und Kultur, Wirtschaftsdominanz, Migration, Weltsprachensituation) werden darin in eine systemische Kulturtheorie eingebettet. Das Faszinierende zeigt sich dem Leser schnell: Das Werk tritt mit ganzheitlichem Problembewußtsein auf und verbindet konkrete diskussionsfähige Vorschläge. Vor allem die Institution eines eigenen Kulturparlamentes kommt zur Sprache. Das Kulturparlament sollte – wie schon in anderen Schriften des Autors betont - bundespolitische Grundwerte über eine Kulturgesetzgebung vorgeben, wobei die Nation der kulturelle Aspekt für den Gesamtorganismus sei. Nation sei hier der kulturelle Gesamtorganismus, der sich rechtlich und selbstbewußt als Staat organisiere. Damit stellt Heinrichs die Bewahrung nationaler Kulturschätze und die kollektive Anteilnahme an diesen heraus. Er fordert gar, daß auch praktische Künstler gewählt werden müßten. Ein entsprechender Exkurs im Buch (118ff.) beschreibt analog dazu die heutigen Probleme des Künstlers. Für Heinrichs jedenfalls wird Kultur nicht nach `Links’ und ‚Rechts’ betrieben, sondern nach ganzheitlicher Vernunft und Liebe zum kulturellen Erbe – auch und gerade in Deutschland. Es sei gar nicht an die viel beschworene Postmoderne zu denken, bevor dies nicht zu Grundmaxime werde. Damit stellt sich zugleich die Frage, ob denn die „westliche“ Kultur der Welt etwas zu bieten hat außer ihre Technik und die kapitalistische Globalisierung? Gibt es die Möglichkeit fruchtbarer, nicht zerstörerischer Begegnung zwischen westlicher „Moderne“? Ganz klar, daß hier vielen Differenzierungen Rechnung getragen werden muß, die im vorliegenden Buch wunderbar dargelegt werden. Heinrichs schlägt drei verschiedene Begriffe von Kultur vor. 1) Einen weiten Kulturbegriff - sämtliche Hervorbringungen des Mensches, alles, was überhaupt sozial vererbbar ist, auch die Wirtschaft. 2) In einer engeren Definition beschreibt der Philosoph Kultur als eine von vier sozialen Subsystemen: Wirtschaft, Politik, Kultur im mittleren Sinne, das heißt: die kommunikativen Sphären einer Gesellschaft. 3) Und schließlich das „Letztwertesystem", zu dem er Fragen der Religion, Ethik etc. zählt. Mit dieser dritten Definition zielt er auf die sogenannte „schöne Kultur", worunter ästhetische Ausdrücke und die Kunst verstanden werden. Ihm selbst gehe es darum, daß gerade die Differenzierung der Kultur von der Wirtschaft und der Politik sowie vor allem der Religion eine Errungenschaft der Neuzeit sei. Erst diese Unterscheidung also verleiht für Heinrichs der Kultur eine unabhängige Position, von der aus sie in gesellschaftliche Prozesse eingreifen könne und durch die sich eine Nation in ihrer Vielfalt in einem gemeinsamen Kultur- und Traditionsbewußtsein identifizieren könne. Man mag mit seiner Einschätzung, daß wir uns derzeit hingegen „in einer tiefen Menschheitskrise befinden, vor allem was das Verhältnis Wirtschaft und Kultur betrifft", nicht notwendig einverstanden sein, um dennoch zu erkennen, daß gerade der Begriff „Kultur" einem immer stärkeren Erklärungszwang und Legitimationsdruck ausgesetzt ist, als sei dies schon die drängende Reaktion auf die Krise, zu der das Buch einen Ausweg anbietet. Das ökonomische Denken und Handeln als entscheidender Erlebnisbereich des modernen Menschen scheint sich hingegen krisenfrei zu etablieren. Dennoch! - „Die Ökonomie als beherrschende Dimension einer Gesellschaft kann den politischen und kulturellen Zusammenhalt eines demokratischen Gemeinwesens weder allein noch als dominierende Kraft sichern.“ (Vorwort, Biedenkopf, S. 12) Kurt Biedenkopf stellt in seinem Vorwort entsprechend heraus: „Vollkommen einig bin ich jedenfalls darin mit Prof. Heinrichs, daß diese Kongresse (das World Culture Forum in Dresden) keine Honoratiorentreffen zum unverbindlichen Austausch von Allgemeinplätzen und Höflichkeitsformeln bleiben dürfen.“ (Ebd., S. 13) Im Vorfeld des Gründungs-Symposium hat der 65-Jährige Heinrichs diesem Anspruch gemäß einen Essay vorgelegt, der nicht nur die Neudefinition des Kulturbegriffs und seine Einbettung in eine umfassende „Reflexions-Systemtheorie", sondern letztlich auch eine gesellschaftliche Umstrukturierung in der bis dato – bereits angedeuteten - „unvollendeten Moderne" vorsieht. Dieses Buch ist das Manifest eines wegweisenden Vorhabens. – Das Ziel der enthaltenen Überlegungen zur Kultur im Rahmen der Reflexions-Systemtheorie des Autors ist eine „Systemtheoretische Differenzierung des Kulturbegriffs“. (63) „Kultur wird hier somit in einem spezifischen Sinn die Ebene des Sozialen genannt, für welche die kommunikativen Interaktionsformen kennzeichnend sind und dessen formelles Medium die von zu Hause aus kommunikative Sprache darstellt.“ (63/64) Diese interessante Dimension der systemischen Differenzierung von Kultur führt notwendig in weiterer Reflexion beim Leser zu der Erkenntnis, daß es keinen „Kampf der Kulturen“ (Samuel P. Huntington) geben darf, sondern es eben erforderlich ist, den Anspruch der Differenzierung auszugestalten. Tragisch ist dabei die Erkenntnis, wie vielen gegenwärtigen Parteipolitikern es diesbezüglich an philosophischer und damit politisch-praktischer Grundeinsicht mangelt. Sprache und Sitten nämlich scheinen als Kern einer demokratischen Kulturgemeinschaft auf, die nur als solche einem Europa kulturelle Pluralität zu verleihen in der Lage ist. Und daß auf dem Wege dorthin bisher kaum Erfolge zu verzeichnen sind, das führt Heinrichs auf wichtige Zusammenhänge zurück, die zu benennen er kein Blatt vor den Mund nimmt: „Die derzeitige Massenmedienlandschaft ist entweder wirtschaftlich oder parteipolitische und konfessionelle nicht unabhängig. Letzteres gilt etwa für die Organe der Bundesanstalt für politische Bildung (…), die durch langweilige „Ausgewogenheit“ aus dem Rahmen fallen und dadurch schon vor Publikumswirksamkeit geschützt sind.“ (103) Ebenso fordert er – vor dem Hintergrund seines Anspruchs erfreulich befreiend und völlig unproblematisch - „Deutsche Kultur jetzt“ (167), denn „Kultur findet hier und jetzt statt, in den Sitten, Umgangsformen, Gebräuchen des Alltags. Der bei Weitem wichtigste Brauch einer Kulturgemeinschaft ist ihr Sprachgebrauch, worin zugleich der Übergang zu schönen Kultur (…) liegt. Das Hauptmedium der kulturellen Vitalität einer Nation ist – eine vitale Sprache.“ (168) – Möge uns diese Erkenntnis selbstverständlich sein und zu individuellen Konsequenzen im vitalen Gebrauch der eigenen Sprache führen – gerade in Deutschland.

Heute stehen Wirtschaftsstaat und Kulturstaat zunehmend in einem komplementär-dienenden Verhältnis zu den anderen Dimensionen von Staat. An institutionellen und terminologischen Vorkehrungen bezüglich dieser Entwicklung mangelt es aber gravierend. Sie sind deshalb zunehmend im Sinne der Wahrung einheimischer Primärkultur zu agieren gezwungen, weil sich im Zuge der Belastung der Integrationsfähigkeit europäischer Demokratien stets jene Staaten als integrationsfähiger erwiesen haben, die selbstbewußt auf eine kraftvolle Kultur zurückblicken und von dort aus einen pluralistisch definierten geistigen Wertekonsens neu ins gesellschaftliche Spiel einzubringen begonnen haben. Doch wie definieren wir angesichts dieses hohen Anspruchs die Kultur oder den Begriff „Kultur“?

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In Dresden tagte im November 2007 das Internationale Gründungs-Symposium „World Culture Forum". Auf diesem stellten sich die Teilnehmer dem Anspruch, genau darüber Einigkeit herzustellen und zu klären, ob kulturelle Vielfalt einen Teil der Deutungshoheit und Definitionsmacht von der Wirtschaft zurückgewinnen kann. Damit zusammen hängt freilich auch die Frage, inwiefern das Verkümmern der nicht ökonomisch verwertbaren Bestandteile der Kultur – man denke an schließende Bibliotheken oder Museen - überhaupt noch aufzuhalten ist. Für den Herbst 2008 ist ebenfalls in Dresden ein Hauptkongreß in Planung, der als „Zusatzentwurf zum Weltwirtschaftsgipfel in Davos" konzipiert wird.

Was den Kongreß des vergangenen Jahres 2007 anbetrifft, so rückt wesentlich eine bedeutende Publikation in den Mittelpunkt des Interesses vieler Leser, die hiermit vorliegt. Der Autor des Buches, welches parallel zum Kongreß erschien, setzt die philosophische „Kunst der Begriffe“ gegen die übliche „Wolkenschieberei“ mit Nebelworten, die selbst ein Hauptproblem der derzeitigen tiefen Kulturkrise darstellt. Die konkret anstehenden Kulturfragen (Clash of Civilizations, Religion und Kultur, Wirtschaftsdominanz, Migration, Weltsprachensituation) werden darin in eine systemische Kulturtheorie eingebettet. Das Faszinierende zeigt sich dem Leser schnell: Das Werk tritt mit ganzheitlichem Problembewußtsein auf und verbindet konkrete diskussionsfähige Vorschläge. Vor allem die Institution eines eigenen Kulturparlamentes kommt zur Sprache.

Das Kulturparlament sollte – wie schon in anderen Schriften des Autors betont - bundespolitische Grundwerte über eine Kulturgesetzgebung vorgeben, wobei die Nation der kulturelle Aspekt für den Gesamtorganismus sei. Nation sei hier der kulturelle Gesamtorganismus, der sich rechtlich und selbstbewußt als Staat organisiere. Damit stellt Heinrichs die Bewahrung nationaler Kulturschätze und die kollektive Anteilnahme an diesen heraus. Er fordert gar, daß auch praktische Künstler gewählt werden müßten. Ein entsprechender Exkurs im Buch (118ff.) beschreibt analog dazu die heutigen Probleme des Künstlers. Für Heinrichs jedenfalls wird Kultur nicht nach `Links’ und ‚Rechts’ betrieben, sondern nach ganzheitlicher Vernunft und Liebe zum kulturellen Erbe – auch und gerade in Deutschland. Es sei gar nicht an die viel beschworene Postmoderne zu denken, bevor dies nicht zu Grundmaxime werde.

Damit stellt sich zugleich die Frage, ob denn die „westliche“ Kultur der Welt etwas zu bieten hat außer ihre Technik und die kapitalistische Globalisierung? Gibt es die Möglichkeit fruchtbarer, nicht zerstörerischer Begegnung zwischen westlicher „Moderne“? Ganz klar, daß hier vielen Differenzierungen Rechnung getragen werden muß, die im vorliegenden Buch wunderbar dargelegt werden. Heinrichs schlägt drei verschiedene Begriffe von Kultur vor.

1) Einen weiten Kulturbegriff - sämtliche Hervorbringungen des Mensches, alles, was überhaupt sozial vererbbar ist, auch die Wirtschaft.

2) In einer engeren Definition beschreibt der Philosoph Kultur als eine von vier sozialen Subsystemen: Wirtschaft, Politik, Kultur im mittleren Sinne, das heißt: die kommunikativen Sphären einer Gesellschaft.

3) Und schließlich das „Letztwertesystem", zu dem er Fragen der Religion, Ethik etc. zählt. Mit dieser dritten Definition zielt er auf die sogenannte „schöne Kultur", worunter ästhetische Ausdrücke und die Kunst verstanden werden. Ihm selbst gehe es darum, daß gerade die Differenzierung der Kultur von der Wirtschaft und der Politik sowie vor allem der Religion eine Errungenschaft der Neuzeit sei.

Erst diese Unterscheidung also verleiht für Heinrichs der Kultur eine unabhängige Position, von der aus sie in gesellschaftliche Prozesse eingreifen könne und durch die sich eine Nation in ihrer Vielfalt in einem gemeinsamen Kultur- und Traditionsbewußtsein identifizieren könne. Man mag mit seiner Einschätzung, daß wir uns derzeit hingegen „in einer tiefen Menschheitskrise befinden, vor allem was das Verhältnis Wirtschaft und Kultur betrifft", nicht notwendig einverstanden sein, um dennoch zu erkennen, daß gerade der Begriff „Kultur" einem immer stärkeren Erklärungszwang und Legitimationsdruck ausgesetzt ist, als sei dies schon die drängende Reaktion auf die Krise, zu der das Buch einen Ausweg anbietet. Das ökonomische Denken und Handeln als entscheidender Erlebnisbereich des modernen Menschen scheint sich hingegen krisenfrei zu etablieren.

Dennoch! - „Die Ökonomie als beherrschende Dimension einer Gesellschaft kann den politischen und kulturellen Zusammenhalt eines demokratischen Gemeinwesens weder allein noch als dominierende Kraft sichern.“ (Vorwort, Biedenkopf, S. 12)

Kurt Biedenkopf stellt in seinem Vorwort entsprechend heraus: „Vollkommen einig bin ich jedenfalls darin mit Prof. Heinrichs, daß diese Kongresse (das World Culture Forum in Dresden) keine Honoratiorentreffen zum unverbindlichen Austausch von Allgemeinplätzen und Höflichkeitsformeln bleiben dürfen.“ (Ebd., S. 13) Im Vorfeld des Gründungs-Symposium hat der 65-Jährige Heinrichs diesem Anspruch gemäß einen Essay vorgelegt, der nicht nur die Neudefinition des Kulturbegriffs und seine Einbettung in eine umfassende „Reflexions-Systemtheorie", sondern letztlich auch eine gesellschaftliche Umstrukturierung in der bis dato – bereits angedeuteten - „unvollendeten Moderne" vorsieht.

Dieses Buch ist das Manifest eines wegweisenden Vorhabens. – Das Ziel der enthaltenen Überlegungen zur Kultur im Rahmen der Reflexions-Systemtheorie des Autors ist eine „Systemtheoretische Differenzierung des Kulturbegriffs“. (63) „Kultur wird hier somit in einem spezifischen Sinn die Ebene des Sozialen genannt, für welche die kommunikativen Interaktionsformen kennzeichnend sind und dessen formelles Medium die von zu Hause aus kommunikative Sprache darstellt.“ (63/64) Diese interessante Dimension der systemischen Differenzierung von Kultur führt notwendig in weiterer Reflexion beim Leser zu der Erkenntnis, daß es keinen „Kampf der Kulturen“ (Samuel P. Huntington) geben darf, sondern es eben erforderlich ist, den Anspruch der Differenzierung auszugestalten. Tragisch ist dabei die Erkenntnis, wie vielen gegenwärtigen Parteipolitikern es diesbezüglich an philosophischer und damit politisch-praktischer Grundeinsicht mangelt.

Sprache und Sitten nämlich scheinen als Kern einer demokratischen Kulturgemeinschaft auf, die nur als solche einem Europa kulturelle Pluralität zu verleihen in der Lage ist. Und daß auf dem Wege dorthin bisher kaum Erfolge zu verzeichnen sind, das führt Heinrichs auf wichtige Zusammenhänge zurück, die zu benennen er kein Blatt vor den Mund nimmt: „Die derzeitige Massenmedienlandschaft ist entweder wirtschaftlich oder parteipolitische und konfessionelle nicht unabhängig. Letzteres gilt etwa für die Organe der Bundesanstalt für politische Bildung (…), die durch langweilige „Ausgewogenheit“ aus dem Rahmen fallen und dadurch schon vor Publikumswirksamkeit geschützt sind.“ (103) Ebenso fordert er – vor dem Hintergrund seines Anspruchs erfreulich befreiend und völlig unproblematisch - „Deutsche Kultur jetzt“ (167), denn „Kultur findet hier und jetzt statt, in den Sitten, Umgangsformen, Gebräuchen des Alltags. Der bei Weitem wichtigste Brauch einer Kulturgemeinschaft ist ihr Sprachgebrauch, worin zugleich der Übergang zu schönen Kultur (…) liegt. Das Hauptmedium der kulturellen Vitalität einer Nation ist – eine vitale Sprache.“ (168) – Möge uns diese Erkenntnis selbstverständlich sein und zu individuellen Konsequenzen im vitalen Gebrauch der eigenen Sprache führen – gerade in Deutschland.

geschrieben am 15.01.2008 | 1105 Wörter | 7276 Zeichen

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