Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

Führen mit dem inneren Schweinehund


Statistiken
  • 605 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Autoren
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Lesefreund

Führen mit dem inneren Schweinehund Der innere Schweinehund ist bei den meisten wohl eher berüchtigt als berühmt. Ohne Scheu zieht er sich bequem von wichtigen Aufgaben zurück und lässt hin und wieder gern die Seele baumeln, ganz gleich wie hart andere sich auch abmühen. Mit diesem Verständnis hätte man von dem vorliegenden Buch von Marco von Münchhausen und Cay von Fournier eine Anleitung zum inneren Überwinden erwartet, entgegen tritt dem Leser jedoch eine Art Führungskräfte-Knigge. Die beiden Autoren versuchen – über eine Außenperspektive auf die Geschehnisse in Unternehmen – den Leser davon zu überzeugen, dass es für alle Beteiligten vorteilhafter wäre, wenn er oder sie als Führungskraft den eigenen inneren Schweinehund überwänden. Die Schwierigkeit bei dieser Vorgehensweise besteht darin, dass der Leser zum einen vor die Aufgabe gestellt ist, sich das eher nicht sprichwörtliche Verständnis der Autoren vom „Begriff“ des inneren Schweinehunds zu erschließen und diese Deutung dann zum anderen als indirekten Erziehungsauftrag – an wen genau? – zu verstehen. Sicher, die Absicht der Autoren ist lobenswert: Durch das Aufzeigen von Missständen und durch das Aufdecken von zum Teil eklatantem Fehlverhalten in der Führungsriege soll klargemacht werden, dass etwa in Fällen von Mobbing oder Bossing – Mobbing von oben – nicht nur dem Betroffenen ein unzumutbarer Schaden entsteht, sondern dem Unternehmen insgesamt. Diese Gedanken sind allesamt gut und nützlich, allein zum Titel wollen sie nicht so recht passen. Der Schweinehund suggeriert eher Faulheit und nachlassende Tatkraft, jedoch nicht das gezielte Vorgehen gegen Mitarbeiter wie im Falle des Mobbings. Darüber hinaus wird einfach nicht deutlich, ob das Buch und seine Darstellungsweise nun als ein klares Signal an alle Beteiligten gedacht ist oder ob eher schmeichlerisch-vorsichtige Überzeugungsarbeit bei den Wölfen im Manager-Schafspelz geleistet werden soll, indem man diesen Honig ums Maul – Pardon, den Mund – schmiert, der aber am Ende wohl doch nur klebrige Flecken hinterlassen dürfte. Was fehlt, ist das Beziehen eines klaren Standpunktes. Geht es um Witzigkeit mit dem Schwein? Um eine versüßte Standpauke für Führungskräfte, die so verdeckt abgehalten wird, dass die Kritik die Betreffenden nur durch die Hintertür ihres Oberstübchens erreichen soll? Oder handelt es sich am Ende einfach um ein bilanztechnisch untermaltes Sit-In beim guten Gewissen des Lesers, das als fröhliches Ferkel-Fortbildungs-Happening zelebriert wird? Über diese Punkte erlangt man beim Lesen nur bedingt Klarheit. Insgesamt muss gesagt werden, dass von Münchhausens und von Fourniers Buch inhaltlich sicherlich in die richtige Richtung geht, doch lässt sich das von ihnen Dargestellte nur eingeschränkt auf den Titel beziehen. Denn einem Aufruf zur kollektiven Besserung à la „Liebe Mitschweinehündinnen und Mitschweinehunde“ würden wahrscheinlich nur die wenigsten folgen wollen. Das spielerisch-komische Element des Buches hat zwar etwas Reizvolles, doch gerade dadurch geraten Anspruch und Haltung des Buches leider auch immer wieder in ein Missverhältnis zueinander.

Der innere Schweinehund ist bei den meisten wohl eher berüchtigt als berühmt. Ohne Scheu zieht er sich bequem von wichtigen Aufgaben zurück und lässt hin und wieder gern die Seele baumeln, ganz gleich wie hart andere sich auch abmühen. Mit diesem Verständnis hätte man von dem vorliegenden Buch von Marco von Münchhausen und Cay von Fournier eine Anleitung zum inneren Überwinden erwartet, entgegen tritt dem Leser jedoch eine Art Führungskräfte-Knigge. Die beiden Autoren versuchen – über eine Außenperspektive auf die Geschehnisse in Unternehmen – den Leser davon zu überzeugen, dass es für alle Beteiligten vorteilhafter wäre, wenn er oder sie als Führungskraft den eigenen inneren Schweinehund überwänden.

Die Schwierigkeit bei dieser Vorgehensweise besteht darin, dass der Leser zum einen vor die Aufgabe gestellt ist, sich das eher nicht sprichwörtliche Verständnis der Autoren vom „Begriff“ des inneren Schweinehunds zu erschließen und diese Deutung dann zum anderen als indirekten Erziehungsauftrag – an wen genau? – zu verstehen. Sicher, die Absicht der Autoren ist lobenswert: Durch das Aufzeigen von Missständen und durch das Aufdecken von zum Teil eklatantem Fehlverhalten in der Führungsriege soll klargemacht werden, dass etwa in Fällen von Mobbing oder Bossing – Mobbing von oben – nicht nur dem Betroffenen ein unzumutbarer Schaden entsteht, sondern dem Unternehmen insgesamt.

Diese Gedanken sind allesamt gut und nützlich, allein zum Titel wollen sie nicht so recht passen. Der Schweinehund suggeriert eher Faulheit und nachlassende Tatkraft, jedoch nicht das gezielte Vorgehen gegen Mitarbeiter wie im Falle des Mobbings. Darüber hinaus wird einfach nicht deutlich, ob das Buch und seine Darstellungsweise nun als ein klares Signal an alle Beteiligten gedacht ist oder ob eher schmeichlerisch-vorsichtige Überzeugungsarbeit bei den Wölfen im Manager-Schafspelz geleistet werden soll, indem man diesen Honig ums Maul – Pardon, den Mund – schmiert, der aber am Ende wohl doch nur klebrige Flecken hinterlassen dürfte. Was fehlt, ist das Beziehen eines klaren Standpunktes. Geht es um Witzigkeit mit dem Schwein? Um eine versüßte Standpauke für Führungskräfte, die so verdeckt abgehalten wird, dass die Kritik die Betreffenden nur durch die Hintertür ihres Oberstübchens erreichen soll? Oder handelt es sich am Ende einfach um ein bilanztechnisch untermaltes Sit-In beim guten Gewissen des Lesers, das als fröhliches Ferkel-Fortbildungs-Happening zelebriert wird? Über diese Punkte erlangt man beim Lesen nur bedingt Klarheit.

Insgesamt muss gesagt werden, dass von Münchhausens und von Fourniers Buch inhaltlich sicherlich in die richtige Richtung geht, doch lässt sich das von ihnen Dargestellte nur eingeschränkt auf den Titel beziehen. Denn einem Aufruf zur kollektiven Besserung à la „Liebe Mitschweinehündinnen und Mitschweinehunde“ würden wahrscheinlich nur die wenigsten folgen wollen. Das spielerisch-komische Element des Buches hat zwar etwas Reizvolles, doch gerade dadurch geraten Anspruch und Haltung des Buches leider auch immer wieder in ein Missverhältnis zueinander.

geschrieben am 27.01.2008 | 449 Wörter | 2720 Zeichen

Kommentare lesen Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (0)

Platz für Anregungen und Ergänzungen