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Simplify your life – Die Weihnachtsfreude wiederfinden


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Rezension von

Lesefreund

Simplify your life – Die Weihnachtsfreude wiederfinden „Fröhliche Weihnacht überall tönet durch die Lüfte froher Schall.“ Wenn es nach den Küstenmachers ginge, hieße die Strophe in Zukunft: „Einfache Weihnacht überall.“ Mit ihrem Ratgeber aus der 'simplify'-Reihe gehen die beiden Autoren schließlich auch das Fest der Feste an, um es einer grundlegenden Neuerung in Sachen Einfachheit zu unterziehen. Für Kinder ist dieses Buch übrigens – aufrgund zahlreicher Empfehlungen für Geschenkbeschneidungen – nicht geeignet und sollte darüber hinaus tunlichst vor diesen verborgen werden. Die zahlreichen weihnachtlichen Weglassungen, welche Küstenmachers empfehlen, könnte zu ernsthaften Verstimmungen zwischen Jung und alt führen, vor allem wenn herauskommt, dass sich die Eltern von einem Ratgeber inspirieren ließen – eventuell zu erwartende Langzeitfeindschaften von Seiten der Kinder gegenüber den beiden Autoren inklusive. Demnach sollte dieser 'simplify'-Band niemals unbeaufsichtigt liegen gelassen werden oder in die Hände von Kindern gelangen. Die Frustration auf Seiten der Kleinen könnte maßlos sein. Es muss gesagt werden, dass neben dem lobenswerten Ansatz der Küstenmachers, dem Weihnachtsfest wieder zu mehr Einfachheit und mehr menschlichem Miteinander zu verhelfen, eine Reihe von Vorschlägen stehen, die nicht (immer) umgesetzt werden sollten. Zum einen sind da die Tipps für das längere Brennen der Kerzen. Die beiden Autoren empfehlen – ohne Warnhinweis oder andere Bedenken – die einzelnen Kerzen jeweils auf der Unterseite mit einem Korkplättchen zu versehen und dieses am Kerzenboden zu fixieren, indem man eine Stecknadel durch das Plättchen treibt. [„Wenn Sie möchten, dass Ihre Kerzen bis zum letzten Rest abbrennen, befestigen Sie eine Korkscheibe mit einer Stecknadel am unteren Kerzenende.“ (Seite 88)] Nach allgemeinem physikalischen Verständnis bedeutet dies, dass nach dem Herunterbrennen der Kerzen ebensoviele Nadelspitzen aus den Leuchtern ragen, an denen man sich leicht schwerwiegend verletzen könnte, besonders wenn Kinder am Tisch spielen und bspw. ein solcher nadel-bewehrter Leuchter umfiele. An dieser Stelle gehen die beiden Autoren entschieden zu unvorsichtig zu Werke. Bei 40 Weihnachtsfesten spart man auf diese Weise vielleicht insgesamt 40 Kerzen ein, doch ein verlorenes Augenlicht durch einen Nadelstich aus dem Kerzenleuchter in Gesichtshöhe ist dieses Risiko entschieden nicht wert. Da sich Küstenmachers in ihrem Band als aufrichtige Jesus-Fans zu erkennen geben, wäre es nur allzu verwunderlich, wenn sie Sehende (wieder) blind machen wollten. Abgesehen von dieser Spitzigkeit gibt es noch eine weitere Vorgehensweise der beiden Autoren bei diesem Band zu bemängeln: Auf der einen Seite stehen sie energisch für die Entkonsumisierung des Weihnachtsfestes ein – und behaupten, dass zu einem gelungenen Weihnachten unbedingt der Besuch einen Gottesdienstes gehört –, auf der anderen Seite finden sich bei den Vorbereitungs- und Einkaufstipps immer wieder gezielte Empfehlungen zu bestimmen Produkten bestimmter Hersteller, was an himmelschreiendes Product Placement gemahnt. [„Der Weihnachtsmann lässt herstellen, verpacken und liefern. (...) Zwei Flaschen edler Prosecco plus einer Dose Amaretti in stilvoller Geschenkverpackung für XX,XX Euro (XX Präsent (Firma), XX Straße Nr. X, XX Ort).“ (Seite 38)] Ist dies der Otto-Katalog, ein 'simplify'-Band oder Werbung für Naschkatzen? Und nebenbei: Ist die Geschenkverpackung stilvoll, weil dies der Händler so angibt oder weil beide Autoren dieser Überzeugung sind? Beide Fälle wären irgendwie auffällig gefällig. Sicher, dass es auch mit Küstenmachers keine objektiven Weihnachten geben würde, ist bereits vor Beginn der Lektüre eine ausgemachte Sache. Niemand ist objektiv oder einfach nur nett. Doch muss es jeweils derart plakativ – oder sogar riskant – sein? Die witzige Stil der Küstenmachers scheint bei diesem Ratgeber leider eher ein wenig besorgniserregend als ein Anlass zur Freude zu sein. Ein möglicher Folgeband „simplify your Weltanschauung“ steht mit diesem Buch jedenfalls unter keinem guten Stern – bei einem ansonsten größtenteils heiteren 'simplify'-Himmel. Für die Christianisierung sollte man dann doch lieber wieder zur Bibel als zum harmlos aussehenden Weihnachtsratgeber greifen. Weihnachten ist sicher ein christliches Fest. Doch muss es daher auch unbedingt für alle ein kirchliches Fest sein? Es sind doch gerade die kulturell-religiöse Durchlässigkeit des modernen Weihnachtsfestes sowie die Wandlungsfähigkeit seiner Elemante, die dem Heiligen Abend und seinen Festtagen eine globale Verbreitung und Bedeutung beschert haben. Diese Offenheit sollte man nicht wieder zu verengen suchen.

„Fröhliche Weihnacht überall tönet durch die Lüfte froher Schall.“ Wenn es nach den Küstenmachers ginge, hieße die Strophe in Zukunft: „Einfache Weihnacht überall.“ Mit ihrem Ratgeber aus der 'simplify'-Reihe gehen die beiden Autoren schließlich auch das Fest der Feste an, um es einer grundlegenden Neuerung in Sachen Einfachheit zu unterziehen. Für Kinder ist dieses Buch übrigens – aufrgund zahlreicher Empfehlungen für Geschenkbeschneidungen – nicht geeignet und sollte darüber hinaus tunlichst vor diesen verborgen werden.

Die zahlreichen weihnachtlichen Weglassungen, welche Küstenmachers empfehlen, könnte zu ernsthaften Verstimmungen zwischen Jung und alt führen, vor allem wenn herauskommt, dass sich die Eltern von einem Ratgeber inspirieren ließen – eventuell zu erwartende Langzeitfeindschaften von Seiten der Kinder gegenüber den beiden Autoren inklusive. Demnach sollte dieser 'simplify'-Band niemals unbeaufsichtigt liegen gelassen werden oder in die Hände von Kindern gelangen. Die Frustration auf Seiten der Kleinen könnte maßlos sein.

Es muss gesagt werden, dass neben dem lobenswerten Ansatz der Küstenmachers, dem Weihnachtsfest wieder zu mehr Einfachheit und mehr menschlichem Miteinander zu verhelfen, eine Reihe von Vorschlägen stehen, die nicht (immer) umgesetzt werden sollten. Zum einen sind da die Tipps für das längere Brennen der Kerzen. Die beiden Autoren empfehlen – ohne Warnhinweis oder andere Bedenken – die einzelnen Kerzen jeweils auf der Unterseite mit einem Korkplättchen zu versehen und dieses am Kerzenboden zu fixieren, indem man eine Stecknadel durch das Plättchen treibt. [„Wenn Sie möchten, dass Ihre Kerzen bis zum letzten Rest abbrennen, befestigen Sie eine Korkscheibe mit einer Stecknadel am unteren Kerzenende.“ (Seite 88)]

Nach allgemeinem physikalischen Verständnis bedeutet dies, dass nach dem Herunterbrennen der Kerzen ebensoviele Nadelspitzen aus den Leuchtern ragen, an denen man sich leicht schwerwiegend verletzen könnte, besonders wenn Kinder am Tisch spielen und bspw. ein solcher nadel-bewehrter Leuchter umfiele. An dieser Stelle gehen die beiden Autoren entschieden zu unvorsichtig zu Werke. Bei 40 Weihnachtsfesten spart man auf diese Weise vielleicht insgesamt 40 Kerzen ein, doch ein verlorenes Augenlicht durch einen Nadelstich aus dem Kerzenleuchter in Gesichtshöhe ist dieses Risiko entschieden nicht wert. Da sich Küstenmachers in ihrem Band als aufrichtige Jesus-Fans zu erkennen geben, wäre es nur allzu verwunderlich, wenn sie Sehende (wieder) blind machen wollten.

Abgesehen von dieser Spitzigkeit gibt es noch eine weitere Vorgehensweise der beiden Autoren bei diesem Band zu bemängeln: Auf der einen Seite stehen sie energisch für die Entkonsumisierung des Weihnachtsfestes ein – und behaupten, dass zu einem gelungenen Weihnachten unbedingt der Besuch einen Gottesdienstes gehört –, auf der anderen Seite finden sich bei den Vorbereitungs- und Einkaufstipps immer wieder gezielte Empfehlungen zu bestimmen Produkten bestimmter Hersteller, was an himmelschreiendes Product Placement gemahnt. [„Der Weihnachtsmann lässt herstellen, verpacken und liefern. (...) Zwei Flaschen edler Prosecco plus einer Dose Amaretti in stilvoller Geschenkverpackung für XX,XX Euro (XX Präsent (Firma), XX Straße Nr. X, XX Ort).“ (Seite 38)] Ist dies der Otto-Katalog, ein 'simplify'-Band oder Werbung für Naschkatzen? Und nebenbei: Ist die Geschenkverpackung stilvoll, weil dies der Händler so angibt oder weil beide Autoren dieser Überzeugung sind? Beide Fälle wären irgendwie auffällig gefällig.

Sicher, dass es auch mit Küstenmachers keine objektiven Weihnachten geben würde, ist bereits vor Beginn der Lektüre eine ausgemachte Sache. Niemand ist objektiv oder einfach nur nett. Doch muss es jeweils derart plakativ – oder sogar riskant – sein? Die witzige Stil der Küstenmachers scheint bei diesem Ratgeber leider eher ein wenig besorgniserregend als ein Anlass zur Freude zu sein. Ein möglicher Folgeband „simplify your Weltanschauung“ steht mit diesem Buch jedenfalls unter keinem guten Stern – bei einem ansonsten größtenteils heiteren 'simplify'-Himmel. Für die Christianisierung sollte man dann doch lieber wieder zur Bibel als zum harmlos aussehenden Weihnachtsratgeber greifen. Weihnachten ist sicher ein christliches Fest. Doch muss es daher auch unbedingt für alle ein kirchliches Fest sein? Es sind doch gerade die kulturell-religiöse Durchlässigkeit des modernen Weihnachtsfestes sowie die Wandlungsfähigkeit seiner Elemante, die dem Heiligen Abend und seinen Festtagen eine globale Verbreitung und Bedeutung beschert haben. Diese Offenheit sollte man nicht wieder zu verengen suchen.

geschrieben am 11.12.2007 | 648 Wörter | 4008 Zeichen

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