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Warum unsere Kinder Tyrannen werden


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Claudia Vogel

Warum unsere Kinder Tyrannen werden Und noch ein Buch aus der langen Reihe der „Warum...“ – Bücher. Noch ein Ratgeber, der ausdrücklich nicht als solcher verstanden werden will, sondern als Anregung für alle die mit Kindern zu tun haben, damit diese nicht zu den besagten Tyrannen aus dem Buchtitel mutieren. Der Facharzt Dr. Michael Winterhoff beschäftigt sich in seinem Buch „Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden“ mit einem flächendeckenden Phänomen im Umgang mit Kindern und deren Umgang mit der Erwachsenenwelt. Wer kennt sie nicht, die engagierten und besorgten Eltern, die ihren drei- bis siebenjährigen Sprösslingen in langen Vorträgen erklären, warum sie dieses oder jenes tun sollen, dürfen oder zu unterlassen haben? Oder die süßen kleinen Klugscheißer, die ihre Eltern auch gern mal öffentlich zurechtweisen oder verbessern, wenn sie es für notwendig erachten, das elterliche Verhalten zu korrigieren? „Sehr süß, unheimlich selbstbewusst die Kleinen, wirklich schon ganz wunderbare eigene Persönlichkeiten“ – in dieser Art ist die gängige Reaktion auf solches Verhalten. Pädagogisch ist das alles ganz prima, die Kinder sind kleine Erwachsenen, dürfen und sollen bei allen Entscheidungen mitreden und mitbestimmen. Was sich früher auf kleine einfache Sachen beschränkte, wenn Oma fragte, was Kind gern zum Mittag essen möchte, hat heute ganz andere Ausmaße angenommen. Nach Meinung des Autors krankt unser heutiges Kindergarten- und Schulsystem und generell der Umgang mit Kindern an eben diesem ständigen Mitreden. Wissenschaftlich belegt erklärt er – auch für den psychologischen Laien verständlich – das Kinder erst ab einem Alter von ca. acht Jahren überhaupt so etwas wie eine Persönlichkeit entwickeln. Alles was davor stattfindet, läuft phasenweise ab, die bei jedem Kind gleich – wenn auch natürlich unterschiedlich ausgeprägt – verstreichen. Aus der fortschreitenden Liberalisierung der häuslichen Erziehung, aber auch der in Kindergarten und Schulen, erwächst eine permanente Überforderung der Kinder die sich in mehr oder weniger starken psychischen Störung der Kinder bereits in sehr frühen Jahren massiv bemerkbar macht. Diese Störungen kategorisiert der Autor in drei mögliche Ausprägungen und beschreibt diese ausführlich und auch anhand verschiedener Beispiele sehr eindrücklich. Nach 167 Seiten der Analyse widmet sich Winterhoff schließlich einem möglichen Lösungsansatz, aber der fällt entsprechend kürzer und auch nicht wirklich zufrieden stellend aus. Das kann man ihm nur bedingt anlasten, sollte es aber zumindest erwähnen. Am Ende legt man das Buch ganz selbstgerecht und befriedigt beiseite, weil man sich in der Annahme „irgendetwas stimmt mit diesen Kindern nicht“ durchaus bestätigt fühlt. Der abschließende Spaß besteht darin, nach draußen zu gehen und zu zuschauen, wie die vielen jungen, motivierten Eltern so ziemlich alles falsch machen, was man nach Meinung Winterhoffs falsch machen kann – allerdings nur so lange wie man selbst noch kinderlos ist.

Und noch ein Buch aus der langen Reihe der „Warum...“ – Bücher. Noch ein Ratgeber, der ausdrücklich nicht als solcher verstanden werden will, sondern als Anregung für alle die mit Kindern zu tun haben, damit diese nicht zu den besagten Tyrannen aus dem Buchtitel mutieren.

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Der Facharzt Dr. Michael Winterhoff beschäftigt sich in seinem Buch „Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden“ mit einem flächendeckenden Phänomen im Umgang mit Kindern und deren Umgang mit der Erwachsenenwelt.

Wer kennt sie nicht, die engagierten und besorgten Eltern, die ihren drei- bis siebenjährigen Sprösslingen in langen Vorträgen erklären, warum sie dieses oder jenes tun sollen, dürfen oder zu unterlassen haben? Oder die süßen kleinen Klugscheißer, die ihre Eltern auch gern mal öffentlich zurechtweisen oder verbessern, wenn sie es für notwendig erachten, das elterliche Verhalten zu korrigieren?

„Sehr süß, unheimlich selbstbewusst die Kleinen, wirklich schon ganz wunderbare eigene Persönlichkeiten“ – in dieser Art ist die gängige Reaktion auf solches Verhalten. Pädagogisch ist das alles ganz prima, die Kinder sind kleine Erwachsenen, dürfen und sollen bei allen Entscheidungen mitreden und mitbestimmen. Was sich früher auf kleine einfache Sachen beschränkte, wenn Oma fragte, was Kind gern zum Mittag essen möchte, hat heute ganz andere Ausmaße angenommen.

Nach Meinung des Autors krankt unser heutiges Kindergarten- und Schulsystem und generell der Umgang mit Kindern an eben diesem ständigen Mitreden. Wissenschaftlich belegt erklärt er – auch für den psychologischen Laien verständlich – das Kinder erst ab einem Alter von ca. acht Jahren überhaupt so etwas wie eine Persönlichkeit entwickeln. Alles was davor stattfindet, läuft phasenweise ab, die bei jedem Kind gleich – wenn auch natürlich unterschiedlich ausgeprägt – verstreichen.

Aus der fortschreitenden Liberalisierung der häuslichen Erziehung, aber auch der in Kindergarten und Schulen, erwächst eine permanente Überforderung der Kinder die sich in mehr oder weniger starken psychischen Störung der Kinder bereits in sehr frühen Jahren massiv bemerkbar macht.

Diese Störungen kategorisiert der Autor in drei mögliche Ausprägungen und beschreibt diese ausführlich und auch anhand verschiedener Beispiele sehr eindrücklich.

Nach 167 Seiten der Analyse widmet sich Winterhoff schließlich einem möglichen Lösungsansatz, aber der fällt entsprechend kürzer und auch nicht wirklich zufrieden stellend aus. Das kann man ihm nur bedingt anlasten, sollte es aber zumindest erwähnen.

Am Ende legt man das Buch ganz selbstgerecht und befriedigt beiseite, weil man sich in der Annahme „irgendetwas stimmt mit diesen Kindern nicht“ durchaus bestätigt fühlt. Der abschließende Spaß besteht darin, nach draußen zu gehen und zu zuschauen, wie die vielen jungen, motivierten Eltern so ziemlich alles falsch machen, was man nach Meinung Winterhoffs falsch machen kann – allerdings nur so lange wie man selbst noch kinderlos ist.

geschrieben am 20.07.2008 | 432 Wörter | 2529 Zeichen

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